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La Coruna/Paris - Das auf dem Meeresgrund vor der spanischen Atlantikküste liegende Wrack des Tankers "Prestige" verliert derzeit deutlich weniger Öl. Dies sei darauf zurückzuführen, dass die Ladung in den Tanks wegen der niedrigen Temperaturen in 3.600 Metern Tiefe zähflüssiger werde, teilte Spaniens Vizeregierungschef Mariano Rajoy am Dienstag mit. Außerdem habe das französische Spezial-U-Boot fünf der 14 festgestellten Lecks an dem Wrack abgedichtet. Die "Prestige" bleibe aber eine ständige Bedrohung.

Die Masse der Ölteppiche werde von einem starken Südwind weiter auf das offene Meer hinausgetrieben und sei bereits über 100 Kilometer vom Festland entfernt, sagte Rajoy. Für die gesamte spanische Atlantikküste sei die Lage für die kommenden Tage "nicht Besorgnis erregend". Die Ölteppiche trieben mit einer Geschwindigkeit von etwa 30 Kilometer pro Tag auf die französische Küste zu. Da sie demnächst in die Zone des französischen Seenot-Rettungsdienstes eindringen würden, werde der Kampf gegen die Ölpest "schon bald" zu einer Gemeinschaftsaktion von Spaniern und Franzosen werden.

In Paris hieß es dagegen, das Öl sei noch 400 Kilometer von der französischen Küste entfernt. In den nächsten Tage werde man "keine böse Überraschung" erwarten. Die französischen Behörden blieben aber weiter wachsam.

In Galicien im Nordwesten Spaniens arbeiteten auch am Heiligen Abend 4.000 Soldaten und freiwillige Helfer daran, die Felsküsten und Strände vom Ölschlamm zu säubern. Nach Angaben von Spaniens Umweltminister Jaume Matas dürfte es noch sechs Monate dauern, bis an allen Stränden das angeschwemmte Öl entfernt worden sei.

Der spanische Schlagersänger Julio Iglesias kündigte an, dass er die Autorenrechte für sein Erfolgslied "Un canto a Galicia" den Opfern der "Prestige"-Katastrophe vermachen werde. Das Lied, das in deutscher Version "Wenn ein Schiff vorüberfährt" heißt, beschreibt die Schönheit der galicischen Landschaft. Er werde die Rechte den Organisationen übertragen, die unter der Ölpest zu leiden hätten und dagegen ankämpften, sagte der Schlagerstar. (APA/dpa)