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Foto: AFP/Juan Pablo Aragon

Managua - Nicaraguas früherer Präsident Arnoldo Aleman ist am Sonntag wegen Unterschlagung und Geldwäsche schuldig gesprochen worden. In zwei getrennten Verfahren sahen es die Richterinnen als erwiesen an, dass Aleman während seiner Amtszeit 1,5 Millionen beziehungsweise 10 Millionen US-Dollar aus der Staatskasse abzweigte und auf private Konten umleitete. Das Strafmaß wurde noch nicht bekannt gegeben. Aleman bleibt vorerst unter Hausarrest und muss nicht ins Gefängnis.

Aleman, der Nicaragua fünf Jahre lang bis Januar 2002 regiert hatte, erklärte sich für unschuldig und sprach von einem "politischen Prozess". Er machte außerdem seine Immunität als Abgeordneter des Zentralamerikanischen Parlamentes gegen den Gerichtsentscheid geltend.

Erst am 12. Dezember hatte der Kongress Nicaraguas mit knapper Mehrheit Alemans parlamentarische Immunität als nationaler Abgeordneter aufgehoben. Aleman, der schon während seiner fünfjährigen Amtszeit vom Rechnungshof der illegalen Bereicherung beschuldigt worden war, war im August dieses Jahres von der Staatsanwaltschaft formell angeklagt worden.

Alemans Nachfolger Enrique Bolanos, der derselben Partei angehört, hatte sich seit seinem Amtsantritt intensiv bemüht, Aleman vor Gericht zu bringen. Er kann auf die Unterstützung der USA zählen, die Aleman Ende November bereits das Einreisevisum entzogen hatten.(APA/dpa)