Hamburg - Der frühere SPD-Vorsitzende und ehemalige deutsche Finanzminister Oskar Lafontaine hat der Regierung von Bundeskanzler Gerhard Schröder ungerechte Steuerpolitik vorgeworfen und die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes zum Streik aufgefordert. "So unverschämt, wie die Politiker die Steuern der Reichen senken, so ungerührt müssen Krankenschwestern und Müllwerker streiken, damit auch Polizisten und Feuerwehrmänner drei Prozent mehr Lohn und Gehalt bekommen", schrieb Lafontaine in einem Beitrag für das Massenblatt "Bild"-Zeitung (Montag-Ausgabe).

Lafontaine kritisierte auch das Verhalten seines Nachfolgers als Parteichef, Bundeskanzler Schröder, in der Debatte um die Wiedereinführung der Vermögensteuer. Zunächst habe der Regierungschef zwar einen Umverteilungsprozess unterstützt, mit dem einige Länder-Ministerpräsidenten und Gewerkschafter Unternehmen und Bezieher hoher Einkommen stärker belasten wollten, sagte der ehemalige SPD-Vorsitzende. Dann aber habe "der Kanzler wieder einen Salto gemacht", kritisierte Lafontaine.(APA/AP)