Peking - China hat Nordkorea und die USA zur Einhaltung des Atomabkommens von 1994 aufgerufen. Peking unterstütze die "Denuklearisierung" der koreanischen Halbinsel, erklärte das chinesische Außenministerium am Mittwoch. Die Regierung hoffe, dass "alle Seiten" im Interesse von Frieden und Stabilität die Bedingungen des Abkommens respektierten. Die durch die Entsiegelung von Atomanlagen ausgelöste Krise müsse im Dialog gelöst werden.

Bush schickt vermutlich James Kelly nach Südkorea

US-Präsident George W. Bush will Anfang Jänner einen Gesandten zu Gesprächen über die Krise nach Südkorea schicken. Vermutlich werde Bush den Ostasien-Spezialisten im Außenamt, James Kelly, entsenden, teilte die Regierung in Seoul mit. Kelly hatte im Oktober gesagt, die nordkoreanische Regierung habe die Wiederaufnahme ihres Atomprogramms und damit den Bruch des Abkommens von 1994 zugegeben. Pjöngjang dementierte dies später.

UNO-Siegel von Nuklearanlage entfernt

In den vergangenen Tagen hatte Nordkorea von der seit acht Jahren gesperrten Nuklearanlage Yongbyon die UNO-Siegel entfernt. Die Regierung begründete diesen Schritt mit Engpässen bei der Energieversorgung. Nach einem Rahmenabkommen von 1994 sollte Nordkorea zwei Leichtwasserreaktoren erhalten und jährlich 500.000 Tonnen Öl aus den USA beziehen; im Gegenzug verpflichtete sich Pjöngjang zur Einstellung seines Atomprogramms. Washington stoppte seine Öl-Lieferungen nach dem Kelly-Bericht im Oktober. (APA)