New York - Die USA haben zwei Zusatzprotokolle zur Kinderrechtskonvention ratifiziert. Der amerikanische Vertreter im UNO-Wirtschafts- und Sozialrat, Sichan Siv, hinterlegte die entsprechenden Urkunden bei den Vereinten Nationen in New York. Die Protokolle verbieten es, Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren zum Kriegsdienst zu verpflichten, sowie mit Kindern zu handeln oder sie sexuell auszubeuten. Die Konvention selbst wurde von den Vereinigten Staaten als einzigem Land neben Somalia bisher nicht ratifiziert.

Ergänzung können unabhängig von der Kovention ratifiziert werden

Die Regierung des früheren US-Präsidenten Bill Clinton hatte die Vereinbarung aus dem Jahre 1989 zwar unterzeichnet, sie wurde jedoch niemals an den Senat zur Billigung weitergeleitet. Diverse Interessengruppen in den USA hatten seinerzeit argumentiert, die Konvention zur weltweiten Vereinheitlichung der Kinderrechte greife zu stark in die Befugnisse der Eltern ein und sei nicht mit den einschlägigen US-Gesetzen vereinbar. Die Ergänzungen können jedoch unabhängig von der Konvention ratifiziert werden.

Die Vereinigten Staaten hatten zunächst auch Bedenken gegen das Verbot von Kriegsdienst für junge Menschen unter 18 Jahren, da noch in den 90er Jahren in Somalia und Bosnien sowie im Golfkrieg auch 17-jährige Amerikaner eingesetzt wurden. Das Verteidigungsministerium sah jedoch keine Probleme für eine Billigung der Vorschriften des Protokolls. (APA/AP)