Niamey - Der Irak hat nach nigrischen Angaben in den 80er Jahren versucht, sich in Niger Uran zu verschaffen, dabei aber keinen Erfolg gehabt. Bagdad habe in den 80er Jahren nicht angereichertes Uran in Niger kaufen wollen, sagte Ministerpräsident Hama Amadou in einer Fernsehdebatte am Dienstagabend. Der damalige Präsident Seyni Kountché habe das Ansinnen jedoch zurückgewiesen. "Der Irak hat niemals Uran von Niger gekauft, und die Regierung hat niemals den Verkauf von Uran an den Irak diskutiert", betonte Amadou.

Vorwurf der USA: Bagdad hat Kaufversuche im Bericht verschwiegen

Nach der Übergabe des irakischen Berichts über seine Massenvernichtungswaffen Anfang des Monats hatte Washington Bagdad vorgeworfen, darin Versuche zum Kauf von waffenfähigem Uran in Niger verschwiegen zu haben. Niger gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Mit einer Jahresproduktion von 2900 Tonnen im vergangenen Jahr ist es gleichzeitig der drittgrößte Uran-Produzent.

Der irakische Präsidentenberater Amir al Saadi hatte vor Kurzem versichert, der Irak habe niemals versucht, von Niger oder Südafrika Uran zu beziehen. Vielmehr habe man sich Mitte der achtziger Jahre in Niger um Uranoxid bemüht. Uranoxid wird in Reaktoren von Kernkraftwerken verwendet. (APA/AFP)