Linz - Die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich (RLB OÖ) erwartet für 2002 im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung des Betriebsergebnisses um 10,4 Prozent auf rund 98 Mio. Euro. Dies erklärte RLB-Generaldirektor Ludwig Scharinger am Freitag in einer Pressekonferenz in Linz. Auf der Primärebene werde die Raiffeisenbankengruppe Oberösterreich eine Steigerung von 1,2 Prozent auf zirka 199,6 Mio. Euro verzeichnen, so Scharinger.

Auch mit der Bilanzsummenentwicklung zeigte sich Scharinger zufrieden: Die RLB OÖ erwarte ein Plus von zehn Prozent auf voraussichtlich 11,62 Mrd. Euro, die Raiffeisenbankengruppe OÖ rechne mit einer Steigerung von acht Prozent auf zirka 21,70 Mrd. Euro. Bei der Kreditinstitutsgruppe inklusive der Beteiligungen an den beiden Hypo-Banken (Oberösterreich und Salzburg) werde es einen Zuwachs von 10,3 Prozent auf den bisherigen Höchststand von 30 Mrd. Euro geben, kündigte Scharinger an.

Diese entgegen dem deutschen und österreichischen Bankentrend guten Ergebnisse gegenüber 2001 seien nicht zuletzt auf die erfolgreiche Beteiligungspolitik der RLB OÖ zurückzuführen, erklärte der Generaldirektor: "Das eingesetzte Kapital von 340 Mio. Euro rentiert mit 12,7 Prozent." Zudem sei die Cost-Income-Ratio auch heuer mit 55,2 Prozent auf niedrigem Niveau geblieben.

"Chancenreiches Jahr"

2003 werde "kein einfaches, aber ein chancenreiches Jahr", zeigte sich Scharinger optimistisch. Sein Institut begleite immer mehr Firmen auf osteuropäische Märkte, die US-Konjunktur werde voraussichtlich um drei bis vier Prozent ansteigen. Zudem erwartet der RLB-Generaldirektor eine Zinssenkung seitens der Europäischen Zentralbank um 0,25 Prozentpunkte in der zweiten Jännerhälfte. Eine nachhaltige Konjunkturerholung in Europa erwartet Scharinger für das Ende des dritten bzw. Anfang des vierten Quartals 2003. Die vergleichsweise schlechte Cost-Income-Ratio deutscher Banken von zirka 70 Prozent werde sich als Bremsklotz in Europa auswirken.

Beteiligung an Salzburger Landeshypo wird ausgeweitet

"Wir werden im ersten Quartal 2003 weitere 40 Prozent der Salzburger Landeshypo aufgreifen", kündigte Scharinger an. Gegenwärtig hält die RLB OÖ 50 Prozent minus einer Aktie an dem Salzburger Geldinstitut. Weitere 25 Prozent sollen aufgrund einer bestehenden Option aufgegriffen, zusätzliche 15 Prozent gekauft werden. Die Salzburger Landesregierung habe bereits eine entsprechende Ermächtigung des Salzburger Landtages, so Scharinger, der über den Kaufpreis keine Angaben machte. Das Wachstum auf dem Salzburger Markt habe heuer acht Prozent betragen. (APA)