Wien – "Luftschutzmerkblatt" oder "Vorschrift für ordentliches Kehren": Seit 1985 gibt das von Günter Stern geleitete Rauchfangkehrermuseum etwa mittels historischen Werkzeugs und Kleidung, Rauchfangkehrerpuppen sowie einer nachgebauten Rauchfangkehrerwerkstätte Einblicke in die strenge Arbeit der Rauchfangkehrer. Auf 250 Quadratmetern sind 50 der insgesamt 200, zum Teil sehr wertvollen Exponate ausgestellt: Prunkstück ist die Zunfttruhe aus dem Jahr 1784, die nur mittels dreier schwerer Eisenschlüssel (!) geöffnet werden kann.
Kulturpolitik
Die alte Zunft des Kehrens
Geöffnet auch zu Silvester: Das Rauchfangkehrer-Museum in Wien
Mit der Ausdehnung
der Städte seit dem
Mittelalter formierte
sich die Zunft der
Rauchfangkehrer. Ein
Museum erzählt deren
Geschichte.
Warum ist der Rauchfangkehrer
Glücksbringer und
deshalb Neujahrsbote? – Der
aus dem Mittelalter stammende
Aberglaube besagt,
dass die schwarz gekleideten
Gesellen der Holzköhler bei
der Kohlenlieferung auch
die Rauchfänge reinigten
und somit Rauchfangbrände
verhinderten. Deshalb: Heizen
Sie getrost ein! Wie behaglich
ein warmes Stübchen
in Wetterzeiten wie
diesen sein kann, davon erzählt
derzeit die Sonderausstellung
"Öfen zum Träumen".
Geöffnet auch zu Silvester,
14–17 Uhr. Ein Glas
Sekt gibt’s gratis. (DER STANDARD, Printausgabe, 28./29.12.2002)