Prag - Der tschechische Ministerpräsident Vladimir Spidla und Außenminister Cyril Svoboda lehnten am heutigen Sonntag die jüngste Aufforderung der Tschechischen Nationalbank (CNB) ab, wonach Tschechien seine Krone - wenn möglich - schon 2007 durch den Euro ersetzen solle. In einer Debatte im tschechischen Fernsehkanal "Prima" erklärten sie, derartiger Termin sei unrealistisch, weil man für den Beitritt zur Euro-Zone bestimmte Bedingungen erfüllen müsse.
Spidla erklärte, die EU-Experten sowie mehrere internationale Organisationen hätten den künftigen EU-Mitgliedern empfohlen, es mit der Schnelligkeit des Beitritts zur Euro-Zone nicht zu übertreiben. Derartige Termine wie 2006 oder 2007, wie sie beispielsweise in Polen oder Ungarn zu hören seien, seien zu viel ambitiös. "Ich bin nicht sicher, ob der Termin 2006-2007 aus der Sicht Polens optimal vernünftig ist", meinte Spidla.
Svoboda fügte hinzu, man sollte sich auf jeden Fall bemühen, die erforderlichen makroökonomischen Kriterien für den Beitritt zum Euro so schnell wie möglich zu erfüllen. "Unsere qualifizierte Schätzung ist aber, dass es erst zu dem Zeitpunkt sein wird, den wir bisher schon genannt haben. Wir können Zweifel haben, ob die Schätzungen in Ungarn und Polen wirklich realistisch sind", betonte der Außenminister. Nach den bisherigen Schätzungen der Regierung wird Tschechien der Euro-Zone erst um das Jahr 2010 beitreten können.(APA)