Man nehme einen etwa 50 Jahre

... alten Film ("Der seltsame Wunsch des Monsieur Bard"), schreibe das Buch um, besetzte die Hauptrolle mit einem populären österreichischen Volksschauspieler der fast schon jüngeren Generation (Otto Schenk, 72) - und fertig ist ein neues Beispiel für die moderne österreichische Fernsehfilmkunst.

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So einfach geht das.

Oder doch nicht? Natürlich hat sich der ORF die Arbeit an August der Glückliche - gesehen am Samstag, ORF 2 - nicht ganz so leicht gemacht. Das Werk fügt sich nahtlos in die große Zahl der gekonnten Fernsehfilme der letzten Jahre, die ein Gesellschaftsbild wie aus den 50ern und 60ern darstellen, obwohl sie in der Gegenwart spielen.

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Nur böse TV-Kritiker meinen:

Ha, ein weiterer Beweis dafür, wie altbacken diese Drehbücher sind. Wir aber finden: Man kann gar nicht oft genug Rückschau halten. Hilfreich sind Dialoge und Scherze, die seit Franz Antel aus der hochkarätigen heimischen Filmkomödienkunst nicht mehr wegzudenken sind. Oder Klischees wie der grimmige Gangster aus Osteuropa, die sicher nur der Ironie wegen noch heftig überzeichnet wurden.

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Cineasten kennen das aus

... dem internationalen Film. Gut auch, dass die Geschichte vorhersehbar ist, damit man sich beim Fernsehen nicht plötzlich schreckt.

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Der deutsche Regisseur Joseph Vilsmaier

... saß hinter der Kamera. Er begnügte sich nicht, dem Werk die kunstvolle Bildersprache von "Forsthaus Falkenau" zu geben. Nein, er musste auch kecke Homevideoszenen drehen. Fast schon experimentell war das. (pi/DER STANDARD; Printausgabe, 30.12.2002)

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