Jerusalem - Als Vergeltung für den Überfall auf eine jüdische Siedlung im Westjordanland hat die israelische Besatzungsarmee am Montag die Häuser zerstört, in denen die Familien der beiden palästinensischen Attentäter wohnten. Die Streitkräfte bezeichneten den Abriss im Dorf Doura bei Hebron als Teil des "andauernden Krieges gegen den Terrorismus und seine Infrastruktur". Zu dem Überfall auf die Siedlung Otniel bekannte sich die radikale Untergrundorganisation "Islamischer Heiliger Krieg". Die beiden 20-jährigen Täter erschossen am Freitag vier Bewohner der Siedlung, bevor sie selbst von Sicherheitskräften getötet wurden.

Die israelische Armee zerstört seit Monaten systematisch Wohnhäuser von Familien palästinensischer Attentäter. Das Vorgehen verstößt massiv gegen die Vierte Genfer Konvention über die Behandlung der Zivilbevölkerung in besetzten Gebieten. Die Arabische Liga appellierte an UNO-Menschenrechtskommissär Sergio Vieira de Mello, gegen die "barbarischen Praktiken" Israels und die permanenten schweren Verletzungen der Vierten Genfer Konvention in den besetzten palästinensischen Gebieten aufzutreten. Völkerrechtswidrige Zwangsmaßnahmen gegen die Zivilbevölkerung und Kollektivstrafen wie Häuserdemolierungen, seien nicht länger hinzunehmen. Auch die Europäische Union hat scharfe Kritik am Vorgehen Israels geübt. Israels Sicherheitsbedürfnisse müssten unter Beachtung der Menschenrechte und des Völkerrechts verteidigt werden, hatten die EU-Außenminister erklärt. (APA/AP)