Wien - Wirtschaftliche Themen stehen ganz oben auf der Wunschliste der Österreicher an die kommende Regierung. Das Bemühen um Arbeitsplätze wird von 94 Prozent für sehr oder eher wichtig gehalten, 90 Prozent nennen die Belebung der Konjunktur als wichtiges Anliegen. Das ergab eine Umfrage des Marktforschungsinstituts OGM (501 Telefoninterviews, 17. Dezember). In der Frage, ob die Zusammensetzung der neuen Regierung den persönlichen Lebensalltag beeinflussen wird, zeigen sich die Österreicher gespalten.

Auf der Wunschliste folgen nur knapp hinter der Konjunkturbelebung die Sanierung des Gesundheitssystems (89 Prozent) sowie eine Pensionsreform (88 Prozent). 77 Prozent halten eine Senkung des Budgetdefizits für wichtig. Bei diesem Thema sagen allerdings bereits 16 Prozent, dieses Thema sei weniger oder gar nicht wichtig. Zum Vergleich: Die Schaffung von Arbeitsplätzen wird nur von zwei Prozent für unwichtig gehalten, die Belebung der Konjunktur von vier Prozent.

Weiter unten auf der Skala der wichtigsten Anliegen finden sich jene Themen, die den Wahlkampf beherrscht haben bzw. zur Neuwahl am 24. November geführt haben. Eine Steuerreform nennen 75 Prozent als wichtige Aufgabe der neuen Regierung, 21 halten das Thema für zumindest eher unwichtig. Die Abschaffung der Ambulanzgebühren wollen 68 Prozent, 28 Prozent haben mit dieser Gebühr offenbar weniger Probleme.

Bei der Frage nach der Abschaffung der Studiengebühren ergibt sich ein Gleichstand von je 46 Prozent Befürwortern und Gegnern. Und der Ankauf neuer Abfangjäger wird von 77 Prozent abgelehnt. Nur 18 Prozent halten diese Aufgabe für wichtig.

Die Frage, ob sie von der Zusammensetzung der neuen Regierung Auswirkungen auf ihren Lebensalltag erwarten, haben 17 Prozent mit sehr und 30 Prozent mit eher beantwortet. Umgekehrt glauben 35 Prozent, dass der Ausgang der Regierungsverhandlungen weniger Auswirkungen haben wird, 14 Prozent erwarten gar keine Auswirkungen.

Besonders skeptisch sind die Anhänger der FPÖ, die zu 67 Prozent von der Zusammensetzung der neuen Koalition weniger oder keine Auswirkungen erwarten. Sympathisanten der Grünen wiederum gehen zu 69 Prozent davon aus, dass das Ergebnis der Regierungsverhandlungen sie auch persönlich betreffen wird. (APA)