Bild nicht mehr verfügbar.

ÖJC-Präsident Fred Turnheim, Tiroler Landeshauptmann DDr. Herwig van Staa, und der Preisträger Chefredakteur Armin Thurnher (v.l.n.r.)

Foto: APA/Uwe Fischer-Wickenburg

Der Dr. Karl Renner-Publizistikpreis 2002 ist am Montag in Innsbruck dem "Falter"-Chefredakteur Armin Thurnher verliehen worden. Landeshauptmann Herwig van Staa (V) würdigte in seiner Festrede die Zivilcourage des Preisträgers.

"Ein Mensch mit viel Zivilcourage gilt in Österreich bereits als Ausnahmeerscheinung. Heute wird eine Ausnahme ausgezeichnet", sagte van Staa. Es gehe darum, besondere Leistungen und nicht bestimmte Einstellungen zu würdigen.

Über Armin Thurnher

Armin Thurnher wurde am 21. Februar 1949 in Bregenz geboren und gründete - nach Studien der Anglistik, Germanistik und Theaterwissenschaft in Wien und New York - 1977 die Wiener Stadtzeitung "Falter". "Er war in einer Studentengruppe, die einfach eine Wochenzeitschrift machen wollte. Einfach so - als Kritik an den herrschenden Medien", erklärte der Präsident des Österreichischen Journalisten Clubs (ÖJC), Fred Turnheim in seiner Laudatio. "Wenn wir unabhängig arbeiten wollten, blieb uns nichts anderes übrig, als eine eigene Zeitung zu gründen", sagte Thurher über die Idee zur Gründung des "Falters".

Seit 14 Jahren ist Thurnher Chefredakteur des "Falter" und publiziert in zahlreichen in- und ausländischen Medien. Im wöchentlichen "Falter"-Leitartikel "Seinesgleichen geschieht" setzt er sich mit der österreichischen Innenpolitik und der heimischen Medienlandschaft auseinander. Gegen Medienkonzentration schreibt Thurnher seit rund fünf Jahren auch mit seinem persönlichen "ceterum censeo" an, das sich seit der Magazin-Fusion gegen Mediaprint und "Formil"-Gruppe wendet: "Im Übrigen bin ich der Meinung, der Mediamil-Komplex muss zerschlagen werden", so der wöchentliche Abschluss seines Kommentars. Auch in seiner Festrede sparte Thurnher nicht mit Kritik.

Der mit 7.000 Euro dotierte Rennerpreis wird alle zwei Jahre vom ÖJC vergeben. Renner-Preisträger im Jahr 2000 war der ORF-Journalist Andreas Novak, der für seine Dokumentation "Ein ganz normaler Arzt" über den ehemaligen Arzt am Spiegelgrund, Heinrich Gross, ausgezeichnet wurde. (APA)