Rom - Am Tag nach der heftigen Explosion auf dem italienischen Vulkan Stromboli, bei der auch ein Tourist aus Vorarlberg verletzt wurde, hat sich die Lage auf der gleichnamigen Mittelmeerinsel am Dienstag beruhigt. Experten des Zivilschutzes und Vulkanologen, die den seit Samstag Lava und Asche speienden Vulkan beobachten, gaben jedoch noch keine Entwarnung.

Die italienische Regierung hatte noch in der Nacht den Notstand über das nur rund zwölf Quadratkilometer große Eiland verhängt. Drei am Vortag verletzte Männer befanden sich nach Medienberichten auf dem Weg der Besserung.

Für Touristen wurde ein bis Dienstag um Mitternacht geltendes Besuchsverbot verhängt. Damit konnten viele Menschen nicht wie geplant auf der Vulkaninsel Silvester feiern. "Wir können jetzt keine Neugierigen gebrauchen", sagte der auch für Stromboli zuständige Bürgermeister von Lipari, Mariano Bruno.

Einheimische kehrten in ihre zum Teil stark beschädigten Häuser in der Ortschaft Ginostra zurück. Sie waren von hohen Wellen getroffen worden, die durch den Absturz großer Gesteinsmassen verursacht worden waren. Diese hatten sich nach der Explosion am Hauptkrater vom Bergrücken gelöst und waren ins Meer gestürzt. Nach Angaben von Augenzeugen waren die Wellen bis zu 20 Meter hoch gewesen. Andere Siedlungen auf der Insel blieben von der Flut verschont, die auch die nahe gelegenen liparischen Inseln und die Küste Siziliens erreichte.

Bei den Verletzten handelt es sich nach Angaben italienischer Medien um einen Einheimischen und zwei Touristen aus Deutschland und Vorarlberg. Der Italiener und ein 31-jähriger Österreicher aus Altach hätten Brüche erlitten. Ein 38-jähriger Deutscher, der sich am Kopf verletzt hatte, habe das Krankenhaus verlassen können, hieß es.

Die Experten schlossen weitere Felsstürze nicht aus. "Der Ausbruch ist noch in Gang, und wir können noch keine Entwarnung geben", sagte der Leiter des italienischen Zivilschutzes, Guido Bertolaso. Nach Angaben des Vulkanologen Enzo Boschi kam der Stromboli-Ausbruch nicht unerwartet. "Es gibt zweifellos eine Verbindung zum Ätna", sagte er. Am sizilianischen Vulkan ist seit zwei Monaten ein Ausbruch im Gang. (APA/dpa)