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Foto: Reuters/Silwadi

Ramallah/Gaza - Der palästinensische Präsident Yasser Arafat hat am Dienstag "alle Gewaltakte gegen israelische und palästinensische Bürger" verurteilt und die internationale Initiative für einen Waffenstillstand im Nahost-Konflikt begrüßt. In einer Ansprache zum bevorstehenden Jahreswechsel und zum 38. Jahrestag der ersten Widerstandsaktion seiner Fatah-Organisation sagte Arafat in Ramallah: "Wir sind gegen alle Akte der Gewalt gegen israelische und palästinensische Bürger." An die Mitglieder des so genannten Nahost-Quartetts (USA, EU, UNO, Russland) appellierte er, den von den Amerikanern angekündigten "Fahrplan" endlich umzusetzen, der die Verwirklichung der palästinensischen Souveränität bis spätestens 2005 vorsieht.

Vor Tausenden von Demonstranten in Ramallah sagte Arafat, das Quartett sollte den "Fahrplan" gemäß "den internationalen Resolutionen umsetzen, und nicht nach den Wünschen von (Israels Premier Ariel) Sharon". US-Außenminister Colin Powell hatte am vergangenen Wochenende betont, dass Washington den Fahrplan erst nach der Parlamentswahl am 28. Jänner in Israel veröffentlichen werde. Die Palästinenser sehen darin eine eindeutige Wahlhilfe für Sharon.

Siedlungspolitik

Arafat betonte, er bekenne sich nach wie vor zum Frieden mit Israel, "aber Frieden ist so lange nicht möglich, wie die Siedlungsaktivitäten (Israels in den palästinensischen Gebieten) fortgesetzt werden, und Sicherheit ist unmöglich, so lange die Besatzung andauert."

Für die Ansprache hatten sich Tausende vor dem von der israelischen Besatzungsarmee zerstörten Hauptquartier Arafats und in der Stadt Gaza versammelt, wohin die Rede mit Hilfe einer Videokonferenz-Schaltung übertragen wurde. In mehreren palästinensischen Städten kam es trotz der von Israel verhängten Ausgangssperren zu kleineren Demonstrationen. (APA/AP/Reuters)