Moskau - Der russische Verteidigungsminister Sergej Iwanow hat die Ost-Erweiterung der NATO als eine Bedrohung der internationalen Stabilität bezeichnet. In einem Interview der Moskauer Nachrichtenagentur Interfax zum Jahreswechsel kritisierte Iwanow auch die Kündigung des ABM-Vertrages durch die USA. "Diese Schritte stellen keine unmittelbare Bedrohung für die nationale Sicherheit Russlands dar", sagte Iwanow, "aber sie schaffen Voraussetzungen, um das bestehende System strategischer Stabilität zu brechen." Das ABM-Abkommen aus der Zeit des Kalten Kriegs hatte die Errichtung von Raketenabwehrsystemen untersagt, um das Gleichgewicht des Schreckens aufrecht zu erhalten. Als Hauptbedrohung nannte Iwanow in dem Interview "terroristische Gruppen im Nordkaukasus und in Mittelasien".

Der russische Außenminister Igor Iwanow hatte erklärt, ein US-Militäreinsatz gegen den Irak wäre gegen "die nationalen Interessen Russlands" gerichtet. Die "wichtigste Frage" sei, dass der Irak über keine Massenvernichtungswaffen verfüge; "alle anderen Ziele" - insbesondere ein militärisch erzwungener Regimewechsel in Bagdad - würden den Interessen Russlands zuwiderlaufen. (APA/AP)