New York - Nichtverbreitung von Atomwaffen, atomare Abrüstung und Vertrauensbildung: Diese Absichten bekundeten die Unterzeichnerstaaten 1970 bei der Besiegelung des Atomwaffensperrvertrages (NPT). Oberstes Ziel war die Verhinderung eines Atomkriegs, der mitten im Ost-West-Konflikt eine ständige Bedrohung war. Der Konflikt mit dem Irak und die Ankündigung Nordkoreas am Freitag, aus dem Atomwaffensperrvertrag auszutreten, rücken das Abkommen erneut in den Blickpunkt.

Der Atomwaffensperrvertrag wurde von den so genannten Verwahrmächten USA, Großbritannien und der Sowjetunion ausgehandelt und 1968 verabschiedet. Mit der Ratifizierung schlossen sich 40 weitere Unterzeichnerstaaten an. Bis Ende 2002 ratifizierten 188 Staaten das von der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) überwachte Abkommen. Von den offiziell als Atommächte anerkannten fünf ständigen Mitgliedern des UNO-Sicherheitsrats sind neben den USA, Großbritannien und Russland inzwischen auch Frankreich und China beigetreten. Österreich ist dem NPT im Juni 1969 beigetreten.

Der Vertrag teilt die politische Weltkarte in Staaten, die vor 1967 eine Atombombe gebaut oder gezündet haben und in Staaten, die bis dahin nicht über nukleare Massenvernichtungswaffen verfügten. Während erstere - die fünf UNO-Vetomächte - ihre tödlichen Arsenale behalten durften, mussten sich die anderen Unterzeichnerstaaten zum völligen Verzicht verpflichten. Die Atommächte verpflichteten sich ihrerseits, keinem Land atomwaffenfähiges Material zu liefern oder bei dessen Beschaffung behilflich zu sein. Den nicht nuklear ausgerüsteten Staaten wurde garantiert, ungehinderten Zugang zu Technologie für die friedliche nukleare Nutzung zu bekommen.

Damit Vertrauen zwischen den Staaten entstehen konnte, wurde die zu den Vereinten Nationen gehörende Internationale Atomenergieorganisation (IAEO) mit der Überwachung des Abkommens beauftragt. Zu seinem 25-jährigen Jubiläum erhielt der Atomwaffensperrvertrag einen permanenten Status. Aber das Nicht-Verbreitungs-Abkommen konnte nicht verhindern, dass weiter mit waffenfähigem nuklearen Material gehandelt wurde und sich neue Atommächte herausbildeten.

Gerade die neuen Atomstaaten bleiben einen Beitritt bis heute schuldig. So stehen weder Indien noch Pakistan auf der Liste der Unterzeichnerstaaten. Die verfeindeten Nachbarstaaten hatten schon mehrfach mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht. Auch Israel, das zwar den Besitz von Nuklearsprengköpfen nie zugab, aber inoffiziell als Atommacht gilt, unterschrieb bisher nicht. Dagegen schloss sich Südafrika 1991 dem Vertrag an und gab zu, bis 1970 Atomsprengköpfe gebaut zu haben. (APA/AFP)