Murau ist ein kleines mittelalterliches Städtchen am Oberlauf der Mur in der Steiermark

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Die Mur, Hauptfluss der Steiermark, war einst eine wichtige Verkehrsader des Herzogtums. Ihr Wasser betrieb allein im Steirischen 40 Sägewerke, 80 Maut- und 43 Schiffsmühlen. Von Judenburg bis zur Mündung in die Drau wurde sie mit Flößen befahren, die auch Passagiere beförderten. Zeitgenössischen Berichten zufolge waren solche Floßfahrten - vor allem bei höherem Wasserstand - mit erheblichen Gefahren verbunden.

Heute erhält man nur mehr einen vagen Eindruck von der Bedeutung des Flusses, der durch seine Hochwässer wesentlich zur Formung der Landschaft beitrug.

Die "Antenne Flusslandschaft", eine Außenstelle des Regionalmuseums von Bad Radkersburg, stellt das größte Fließgewässer des Bundeslandes in den Mittelpunkt eines Erlebnisweges, der zum größten Teil durch die Aulandschaft unterhalb der Stadt führt. In mehreren Stationen weist man auf die engen Beziehungen der Menschen in diesem Gebiet zur Mur hin, zeigt geologische Besonderheiten auf und hebt die Bedeutung der Auen als Erlebnis-und Erholungsraum hervor.

Einige der Themen der "Antenne Flusslandschaft" sind: Landschaftsformung durch die Mur und Vulkanismus im steirischen Thermenland, die Mur-Regulierung, die Mur als Handelsweg, Hochwasserschutz einst und jetzt.

Auch im Winter lassen sich der Aulandschaft neue, interessante Aspekte abgewinnen, nur muss man sich Zeit lassen. Da die Route samt Erweiterungen nicht allzu lang und praktisch kein Höhenunterschied zu überwinden ist, findet man Muße, sich auch mit Details am Wegrand zu befassen. Im Informationsbüro und vielen gastronomischen Betrieben erhält man einen Prospekt über den Erlebnisweg, der alles Wissenswerte und eine Karte enthält.

Flussaufwärts in Mureck hat man eine Schiffsmühle nach altem Vorbild nachgebaut, deren Besuch eine wertvolle Ergänzung des Radkersburger Erlebnisweges ist.

Die Route

Nahe dem Heilbad beginnt der Weg, der zuerst zum Zollamt an der Brücke über die Mur und dann zum Sportplatz führt. Auf dem Hochwasserschutzdamm wandert man weiter Richtung Kellerdorf und wechselt dann direkt ans Ufer der Mur, die dort die Staatsgrenze zu Slowenien bildet. Man gelangt wieder zum Sportplatz und kehrt dann zum Ausgangspunkt zurück. Gesamtgehzeit 2-2¼ Stunden, unerheblicher Höhenunterschied. Gasthäuser in Bad Radkersburg. Karte im Prospekt "Antenne Flusslandschaft", Maßstab 1:25.000; eventuell Bundesamtskarte, Blatt 209 (Bad Radkersburg). (DER STANDARD, Printausgabe vom 11./12.1.2003)