Innsbruck - Die landeseigene Hypo Tirol bekommt mit Juli neue Vorstände: Chef soll der derzeit in Amsterdam tätige Banker Johann Gruber werden. Weiters werden der derzeitige Hypo-Ressortleiter für Treasury, Werner Pfeifer, sowie ein leitender Angestellter der Bank für Tirol und Vorarlberg gehandelt.

Nachdem am Montag Hypo-Chef Josef Prader überraschend seine Bewerbung für eine Wiederbestellung unfreiwillig zurückzog, stehen auch die beiden anderen Hypo-Vorstände, Siegfried Rainer-Theurl und Walter Mair, offenbar unter politischem Druck. "Ich rechne damit, dass sie sich ebenfalls zurückziehen und einen Neubeginn für das Unternehmen ermöglichen", sagt Aufsichtsratschef Landtagspräsident Helmut Mader (VP) dem STANDARD.

"Nicht nahe gelegt"

Mader ergänzt, er habe einen Rückzug "nicht nahe gelegt", allerdings dürfte beiden signalisiert worden sein, dass sie nicht wiederbestellt werden. Beide Vorstände hatten bisher offenbar nicht vor, sich zurückzuziehen. Bis heute, Mittwoch, haben sie sich Bedenkzeit erbeten.

Hypo-Eigentümervertreter Finanzlandesrat Ferdinand Eberle (VP) will den Rückzug "nicht weiter kommentieren". "Dass sich ein Vorstand nicht mehr bewirbt, ist das Normalste auf der Welt." Auch Landeshauptmann Herwig van Staa (VP) beteuert, sich in die Agenden des Aufsichtsrates nicht einmischen zu wollen. Allerdings wird sich van Staa noch vor der Aufsichtsratssitzung am Freitag mit den engsten Kandidaten für den neuen Hypo-Vorstand "zu einem Essen treffen". (bs, DER STANDARD, Printausgabe 15.1.2003)