Das Klagenfurter Werk der insolventen AIK Electronics Austria GmbH wird nun doch zum großen Teil bestehen bleiben. Neben der Übernahme der Leiterplattenproduktion durch AT&S wird der Bereich Baugruppen vom bisherigen AIK-Geschäftsführer Michael Velmeden im Zuge eines Management Buy Out übernommen. Velmeden erklärte am Donnerstag, er werde 70 Mitarbeiter übernehmen.

Der Troubleshooter von Klagenfurt

Bei einem Pressegespräch in Klagenfurt sagte Velmeden, der vor eineinhalb Jahren als Troubleshooter nach Klagenfurt gekommen war, er habe gemeinsam mit zwei weiteren Managern des Klagenfurter Werks die cms electronics gmbh gegründet und werde mit 1. Februar den Geschäftsbereich der Baugruppenfertigung am Standort Klagenfurt übernehmen. "Wir haben gute Produkte, die in den vergangenen Monaten entwickelt wurden und auch Abnehmer dafür", begründete Velmeden die Entscheidung, auch persönlich ein hohes Risiko bei diesem MBO einzugehen.

Ausgeglichenes Ergebnis erwartet

Velmeden rechnet für das heurige Jahr mit einem ausgeglichenen Ergebnis bei einem Umsatz von etwa 12 Mio. Euro. In den kommenden Jahren werde es jährliche Investitionen von etwa 500.000 Euro geben, das Wachstumspotenzial bezifferte er mit zehn bis 15 Prozent jährlich. Beliefert wird unter anderem der in Südkärnten produzierende Kfz-Zulieferer Mahle, und zwar mit elektronischen Modulen.

Bemühungen waren erfolgreich

Masseverwalter Franz Großmann erklärte, seine Bemühungen, das Werk vorerst weiter arbeiten zu lassen, seien dank eines verständnisvollen Konkursrichters und vernünftiger Politik der Hausbank erfolgreich gewesen. Hätte das Klagenfurter Werk nicht weiter produziert und die Kunden beliefert, wären weder AT&S noch Velmeden eingestiegen. Das bestätigte auch AT&S-Vorstand Willi Dörflinger, der am Vormittag erklärte, das Klagenfurter Leiterplattenwerk werde ein "wichtiger Standort" für AT&S werden, in den kommenden Jahren soll die Fertigung einseitiger Leiterplatten auf diese Produktionsstätte konzentriert werden, das steirische Werk Fehring werde auf andere Bereiche spezialisiert werden.(APA)