Caracas - Die Regierung von Venezuela hat weitere 300 leitende Angestellte und Arbeiter der staatlichen Ölgesellschaft PDVSA entlassen. Seit Beginn des Generalstreiks vor knapp sieben Wochen, mit dem die Opposition den Präsidenten Hugo Chavez aus dem Amt vertreiben will, sei die Zahl der entlassenen Ölarbeiter damit auf 1.000 angestiegen, berichteten Medien am Freitag in Caracas.

"Es handelt sich um eine Hexenjagd, ausnahmslos um illegale Entlassungen, weil das Streikrecht in der Verfassung verankert ist", klagte der Sprecher der Öl-Gewerkschaft Unapetrol, Edgar Quijano. Unter anderem seien Dutzende schwangere Frauen entlassen worden, die vom Gesetz besonders geschützt würden. Weder Massenentlassungen noch Drohungen der linksnationalistischen Regierung würden die Streikbewegung schwächen oder zur Lösung der Krise beitragen.

Mindestens 35.000 der insgesamt 40.000 Angestellten und Arbeiter von PDVSA, des größten Unternehmens Lateinamerikas, haben sich dem Streik der Opposition angeschlossen. Die Förderung fiel zeitweilig von 3,2 Millionen Barrel (je 159 Liter) auf bis zu 200.000 Barrel pro Tag. Erstmals seit 100 Jahren musste Venezuela Benzin importieren. Vor den Tankstellen bilden sich kilometerlange Schlangen. (APA/dpa)