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dpa/bayrischer rundfunk

München - Der vor eineinhalb Jahren im Chiemsee entdeckte Goldkessel gibt der Forschung weiter Rätsel auf. Anders als zunächst vermutet stammt der Kessel nicht aus keltischer Zeit. Auch handelt es sich nicht um einen Gegenstand aus der NS-Zeit. Dies habe eine wissenschaftliche Untersuchung durch die archäologische Staatssammlung München ergeben, teilte das bayerische Finanzministerium am Donnerstag in München mit.

Ein Taucher hatte den rund 10,5 Kilogramm schweren Kessel aus reinem Gold im September 2001 bei Seebruck (Landkreis Traunstein) gefunden. Auf der Seitenwand des Kessels sind Abbildungen keltisch-indogermanischer Mythen und Opferkulte zu sehen. Wissenschafter hatten daher vermutet, dass der Kessel auch aus dem Dritten Reich stammen könnte. Die Nazis hatten in ihre Ideologie unterschiedliche Mythen und alte Naturreligionen übernommen.

Mit dem Ergebnis der wissenschaftlichen Untersuchung sind vorerst Freistaat und Finder beide zur Hälfte Eigentümer, da der Taucher zwar den Kessel gefunden, der Freistaat aber Grundstückseigentümer des Chiemsees ist. Hätte sich herausgestellt, dass es sich bei dem Kessel um Nazi-Gold handelt, wäre der Freistaat Bayern nach alliiertem Recht alleiniger Eigentümer der Fundsache. (APA/dpa)