Innsbruck - "Ein Drittel fehlt also, wo sind sie?", fragt sich Karin Klocker, die stellvertretende Arbeitsmarktservice-Landesgeschäftsführerin in Tirol. Die Rede ist von 16-jährigen Türkinnen, von welchen ein Drittel laut einer aktuellen Erhebung des AMS vom Arbeitsmarkt bzw. aus dem Bildungssystem verschwunden sind.

Nicht an mangelnden Deutschkenntnissen, sondern an traditionellen, soziokulturellen Zwängen der zugewanderten Familien hake die Integration, erklärte Klocker im Rahmen einer Tagung zum Thema Jugendliche mit Migrationshintergrund "jung - zuagroast - arbeitslos" in Innsbruck. Generell würden die Mädchen die AMS-Kurse hauptsächlich als Übergangslösung, zum Beispiel bis zur Hochzeit, sehen und den Fokus nicht auf Nachhaltigkeit legen.

Dunkelziffer noch höher

Im Jahr 2006 seien 19,5 Prozent der beim AMS vorgemerkten inländischen Arbeitslosen unter 25 Jahre alt gewesen. Der ausländische Anteil der unter 25-Jährigen sei bei nur 14,5 Prozent gelegen. "Das heißt, dass viele den Weg zu uns nicht finden." Die Dunkelziffer liegte weit höher. (APA)