Die bereits siebte Verleihung des Preises für frauenspezifische Forschung an der Universität Innsbruck hat am 20. November stattgefunden. Zwei Absolventinnen wurden ausgezeichnet: Mag.a Regine Kramer (Rechtswissenschaftlichen Fakultät) und Mag.a Julia Prager (Kulturwissenschaftlich-Philologischen Fakultät).
Kramer hat sich in ihrer thematisch hoch aktuellen Diplomarbeit den "frauenspezifischen Fluchtgründe im österreichischen Asylrecht" angenommen und sie rechtlichen Beurteilungen der Behörden und Problemstellungen im Asylverfahren analysiert. Ein wesentlicher Teil der Arbeit befasst sich mit allgemeinen Problemen, die sich speziell für Frauen im Asylverfahren stellen. Dabei wird die unterschiedliche soziologische Prägung von Frauen in verschiedlichen Kulturkreisen mit berücksichtigt.
Pragers Abschlussarbeit ist "Das Ich, seine Stadt und ihre Huren. Exemplarische Untersuchung zu literarischen, filmischen und kulturgeschichtlichen Repräsentationsformen eines Mythenkomplexes" betitelt. In ihrer fachübergreifenden Diplomarbeit aus der Vergleichenden Literaturwissenschaft untersucht Prager Fragen der Geschlechtsidentität, Weiblichkeitsbilder und männlich codierter Subjektpositionen. Exemplarisch entwickelt sie ihre Analyse des Mythenkomplexes "Subjekt-Stadt-Frau" am Beispielen aus der Literatur ("Das kunstseidene Mädchen" 1932 von Irmgard Keun), dem Film ("Sin City" 2005 / "Shortbus" 2006) und anderer kulturgeschichtlicher Formen (Tänze "Die Canaille" 1925 und "Die Kupplerin" 1925). Sie stützt sich dabei auf die TheoretikerInnen Roland Barthes, Judith Butler und Silvia Bovenschen und zeigt so den Konstruktionscharakter von Geschlecht und Körper. (red)