St. Pölten - Durch das NÖ Frauentelefon erfolgen rund 200 vertrauliche Beratungen pro Monat. Dabei stehe das Thema Gewalt an vorderster Stelle, gefolgt von Scheidungsfragen, Partnerschaftsproblemen und Depressionen, erklärte Frauenlandesrätin Johanna Mikl-Leitner anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen.

In den meisten Fällen würden Hilfe suchende Frauen über die telefonische Beratung hinaus kompetente AnsprechpartnerInnen an Ort und Stelle brauchen. Trotz der Dichte an Hilfseinrichtungen für Frauen in Niederösterreich gebe es allerdings eine Versorgungslücke in der Landeshauptstadt, so Mikl-Leitner. Frauenministerin Doris Bures sei daher gefordert, die Einrichtung einer Frauenberatungsstelle in St. Pölten finanziell zu unterstützen. Das Land NÖ stehe bereit, seinen Beitrag zu leisten.

"Wegschauen ist stille Duldung"

"Gewalt gegen Frauen in der Familie oder der Partnerschaft ist leider kein Einzelfall. In Österreich werden tagtäglich 20 Gewalttäter aus dem gemeinsamen Haushalt weggewiesen. Und zwei von zehn Frauen werden im Laufe ihres Lebens Opfer von Gewalt in der Familie", informierte die Frauensekretärin der SPÖ Wien, LAbg. Nicole Krotsch zum Start der 16-tätigen Kampagne gegen Gewalt (25. November bis 10. Dezember). "Umso wichtiger und dringender ist es, dieses Thema verstärkt in die Öffentlichkeit zu tragen. Denn nicht thematisieren und wegschauen heißt still dulden!", stellte Krotsch am Samstag fest. (APA/red)