Wien - Das AMS Wien verzeichnete auch im November einen kräftigen Rückgang der Arbeitslosigkeit. Diese sank in Wien um 4,6 Prozent und damit über dem Bundesdurchschnitt: In ganz Österreich betrug die Reduktion 3,5 Prozent. Ende November waren in Wien 70.203 Personen arbeitslos gemeldet, das sind um 3.420 weniger als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Zählt man das Sinken der Schulungszahlen um 3.220 Personen dazu, ergibt das unter dem Strich eine Nettoreduktion der Arbeitslosigkeit um 6.640.

Mehr Arbeitsplätze für Frauen

Diesmal konnten Frauen etwas stärker von der positiven Arbeitsmarktentwicklung profitieren: Die Zahl arbeitsloser Frauen sank um 1.390 oder 4,7 Prozent auf 28.191, während insgesamt 42.012 Männer arbeitslos gemeldet waren, was einem Rückgang von 2.030 oder 4,6 Prozent entspricht. Die Zahl der ausländischen Arbeit Suchenden reduzierte sich leicht um 0,1 Prozent auf 17.950.

Langzeitarbeitslosigkeit sinkt weiter

Ebenfalls verringert wurden Langzeitarbeitslosigkeit und Vormerkdauer. So fiel die Zahl der Langzeitarbeitslosen gegenüber dem November des Vorjahres um 690 oder 33,7 Prozent auf nunmehr 1.360 Personen. Die Vormerkdauer sank im Durchschnitt auf 96Tage, was einem Minus von neun Tagen gleich kommt. "Damit warten Arbeitslose in Wien durchschnittlich nur noch etwas mehr als drei Monate auf eine Stelle", sagt Claudia Finster, Leiterin des AMS Wien. "Das ist die kürzeste Dauer, die wir seit 20 Jahren verzeichnet haben."

Marek erfreut

Erfreut zeigte sich Staatssekretärin Christine Marek angesichts der aktuellen November- Arbeitsmarktdaten über den überdurchschnittlich starken Rückgang bei der Frauenarbeitslosigkeit. Als Grund führte Marek u.a. die gute Entwicklung beim Handel als auch im Wintertourismus an.

Grüne Wien: Trend zu "McJobs"

Kritische Töne kamen hingegen von den Wiener Grünen. "Auch wenn die Arbeitslosenzahlen Grund zur Hoffnung geben, dürfen sie nicht darüber hinwegtäuschen, dass zu viele Jobs, die sich positiv in der Statistik abzeichnen, nicht existenzsichernd sind", erklärte Grün-Stadträtin Monika Vana am Montag in einer Aussendung.

Der Trend zu "McJobs" gehe unvermindert weiter: "Die Zunahme an Arbeitsplätzen ist vor allem auf Teilzeitjobs, geringfügige Beschäftigung und freie Dienstverträge zurückzuführen", betonte Vana. Drei Viertel Prozent aller Teilzeitbeschäftigten in Wien seien Frauen. "Laut einer Studie aus 2006 kann jedeR Fünfte der befragten Teilzeitbeschäftigten vom Einkommen nicht leben. Darüber hinaus schmälert Teilzeitarbeit die Höhe des Arbeitslosengeldes, der Notstands- und Sozialhilfe und des Pensionsanspruches", erklärte Vana die Hintergründe ihrer Besorgnis.

Aktionsprogramm für Frauen gefordert

Dem im November 2007 präsentierten Arbeitsklima-Index zufolge sind teilzeitarbeitende Frauen zunehmend unzufrieden mit ihrer Einkommenssituation und ihrer Arbeitszeit. Vana fordert ein arbeitsmarktpolitisches Aktionsprogramm für Frauen in Wien zur Förderung der Vollzeitbeschäftigun und eine Erhöhung der Mittel des Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds für den Ausbau der Programme für atypisch und teilzeitbeschäftigte Frauen. (red)