Bregenz - Das "Frauengetriebe", ein gemeinnütziger feministischer Verein, hatte ambitionierte Ziele: die Veränderung der Vermögensverhältnisse von Frauen, deren ökonomische und soziale Existenzsicherung.

Nach 19 Jahren, die vom Existenzkampf um die von der Landesregierung wenig geliebte Einrichtung geprägt waren, ist nun Schluss mit feministischer Bildungsarbeit.Das Frauengetriebe wird ab 1. Jänner 2008 Vergangenheit sein. Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten des Vereins sind zu groß, das Interesse am Bildungsangebot ist zu gering.

Für Obfrau Evelin Sutterlüty ist die Entwicklung "betrüblich, weil das Frauengetriebe eine autonome Einrichtung ist". Als ehrenamtliches, haftendes Vorstandsmitglied ist sie aber auch "erleichtert". Sutterlüty: "Wir haben gesehen, dass dieses Jahr ein Minus von 15.000 Euro droht, da mussten wir reagieren." Mit seinem Jahresbudget von rund 100.000 Euro fand der Verein, der eine Geschäftsführerin, zwei halbtägig und zwei geringfügig beschäftigte Frauen zu finanzieren hatte, nicht das Auslangen. Sutterlüty: "Wir waren zu 100 Prozent von Subventionen abhängig."Der gewünschten Budgetaufstockung um 30.000 Euro hatte das Land nicht zugestimmt.

Die Landes-Frauenreferentin Monika Lindermayr bedauert das Ende. "Schließlich ist das 'Frauengetriebe' die älteste feministische Organisation im Land." Ob das Frauenreferat die umfangreiche Bibliothek übernehmen wird, kann Lindermayr noch nicht sagen.

Das Ende des 'Frauengetriebes' kommt nicht überraschend. Die vergangenen drei Jahre waren durch starken Personalwechsel in Team und Vorstand gekennzeichnet. Die Mitgliederzahl stagnierte, die Bildungsveranstaltungen unterschieden sich kaum mehr von jenen anderer Anbieter. Sutterlüty: "Wir haben versucht, jüngere Frauen anzusprechen." Ein Projekt "Plattform junge Frauen" wurde konzipiert. "Für die Umsetzung gab es kein Geld mehr." (Jutta Berger/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 6.12. 2007)