Lesbenfilmgeschichte

Lange ging lesbisches Begehren mit einem Scheitern auf der Leinwand einher. Auch wenn sich das inzwischen zum Teil geändert hat, werden Lesben im Mainstreamkino weiterhin entweder gar nicht sichtbar oder werden in angepasste Rollenbilder gezwungen – mit Ausnahme von Filmen, die zumeist nur im Rahmen von lesbischwulen / queeren Filmfestivals gezeigt werden (z.B. identities in Wien). Vom kurzzeitigen Boom der 90er Jahre, stellt Ingeborg Boxhammer in ihrem Buch "Das Begehren im Blick" fest, ist auf Bildschirmen und Leinwänden nicht viel geblieben.

Die IT-Expertin, welche sich seit Jahrzehnten leidenschaftlich mit Filmgeschichte beschäftigt, unternimmt in der vorliegenden Publikation Streifzüge durch 100 Jahre Lesbenfilmgeschichte. Umfangreich und sehr unterhaltsam, wenn auch mit wenig Bildern ausgestattet, werden Filminhalte analysiert, wird flüchtiges Begehren entdeckt und werden Umdeutungen lesbischer Liebe auf dem Weg vom Text zum Film aufgespürt. Das Buch enthält ein umfangreiches Namens- und Titelregister und macht Lust auf mehr!

Ingeborg Boxhammer.
Das Begehren im Blick.
Streifzüge durch 100 Jahre Lesbenfilmgeschichte.
Mäzena Verlag 2007.
320 Seiten / 26,95 Euro.
ISBN 978-3939650003.

Webtipp: www.lesbengeschichte.de

Berta Zuckerkandl

Berta Zuckerkandl-Szeps war Schriftstellerin und Journalistin im Wien der ausgehenden Donaumonarchie. Von Ende des 19. Jahrhunderts bis 1938 führte sie einen literarischen Salon, wo unter anderem Gustav Klimt, Gustav Mahler, Max Reinhardt, Arthur Schnitzler, Colette und Heinrich Mann zu Gast waren. Sie mischte sich in Kunst und Politik ein, übersetzte mehrere Theaterstücke aus dem Französischen und engagierte sich mutig für den Frieden. 1938 musste sie emigrieren und landete schließlich in Algier, von wo sie Rundfunk-Reden gegen den Nationalsozialismus hielt ... Autor Michael Schulte hat die Biographie einer spannenden und polarisierenden Frau geschrieben und vermittelt damit zudem ein interessantes Bild jener Epoche.

Michael Schulte.
Berta Zuckerkandl.
Atrium-Verlag, Hamburg 2006.
253 Seiten / 23,60 Euro.
ISBN 978-3-85535-720-8.

Freundinnen der Technik

Frauen und Technik vertragen sich ausgesprochen gut! Mag die eine oder andere technische Expertin für manche Menschen noch etwas Exotisches an sich haben, so vermitteln in Technik und Naturwissenschaft tätige Frauen doch, dass Technik bei weitem keine Männersache (mehr) ist. Um es nicht an Vorbildern mangeln zu lassen, hat die Journalistin Evelin Voigt-Eggert elf Porträts spannender Frauen zusammen getragen, welche sich in technischen und naturwissenschaftlichen Berufen behaupten: Physikerin, Geologin, Kfz-Meisterin, Pilotin, Kamerafrau, Feuerwerkerin, Industriedesignerin u.v.m. Sie geben gute Einblicke in ihren Beruf, erzählen von Hürden, bringen die Vielfalt ihrer Tätigkeiten näher, vermitteln den Spaß an ihrem Beruf und machen Mut, berufliche Träume zu leben.

Evelin Voigt-Eggert.
Freundinnen der Technik.
Wie Frauen sich Berufsfelder mit Zukunft erschließen.
Ulrike Helmer Verlag 2006.
236 Seiten / 18,40 Euro.
ISBN 978-3-89741-211-8

Frauen in der Antike

Im antiken Griechenland und Rom war das Schreiben überwiegend Männersache. Die literarischen Texte dieser Zeit geben Aufschluss darüber, wie vor tausenden Jahren über Frauen gedacht wurde und welcher Wert ihren Handlungen und ihrem Lebensumfeld beigemessen wurde – u.a. als Mütter, Ehefrauen, Sklavinnen, Einflussnehmende. Den Spuren "weiblicher Lebenswelten" - die keineswegs Aufschluss über das Leben der anonymen Masse der Frauen geben - ist Elke Hartmann, Professorin für Alte Geschichte, an Hand ausgewählter Frauengestalten nachgegangen. Lebendig werden Einzelbeispiele (z.B. Sappho, Medea und Theodora) in ihre Epoche eingebettet und zeigen, wo Frauen in gesellschaftlichen Sphären ihren Platz fanden.

Elke Hartmann.
Frauen in der Antike.
Weibliche Lebenswelten von Sappho bis Theodora.
Beck'sche Reihe Bd. 1735, 2006.
276 Seiten / 13,40 Euro.
ISBN 978-3-406-54755-3.

Schreibende Frauen

Frauen, die schreiben, hatten es nicht leicht. Stand zwar oft ein möglichst freies Leben im Mittelpunkt ihrer Wünsche, waren sie zumeist doch hin- und hergerissen zwischen äußeren Ansprüchen (Familie und Gesellschaft) und inneren (Konflikten und Gewissensbissen). Nicht selten führte eine Schriftstellerin ein Leben als Außenseiterin, junge Autorinnen hielten manchmal dem Druck nicht stand und nahmen sich das Leben.

Im Bild- und Leseband "Frauen, die schreiben, leben gefährlich" hat Autor Stefan Bollmann die Geschichte schreibender Frauen ab dem 12. Jahrhundert bis in die Gegenwart verfolgt und wirft spannende Blitzlichter auf zahlreiche Autorinnen - unter anderem Ingeborg Bachmann, Arundhati Roy, Virginia Woolf, Agatha Christie, Astrid Lindgren, Jane Austen -, auf Lebenswelten, Orte und Impulse ...

Stefan Bollmann.
Frauen, die schreiben, leben gefährlich.
(Vorwort von Elke Heidenreich)
Sandmann, München 2006.
152 Seiten / 20,60 Euro.
ISBN 978-3-938045-12-1.

Einkochen

Zum Abschluss noch ein Tipp für den Gaumen: Für "Einkochen" hat die gelernte Konditorin Renate Stix 50 Rezepte rund um Beeren, Obst und Gemüse ausgewählt. Ob Gelees, Kompotte, Marmeladen, eingekochtes Gemüse oder Säfte, altbewährte und neue Kreationen laden zum Nachkochen und Genießen ein – ergänzt mit Nährwertinformationen und Gesundheitstipps. (dy)

Renate Stix.
Einkochen.
Die 50 besten Rezepte für Beeren, Obst und Gemüse.
Kneipp, Leoben 2006.
83 Seiten / 7,90 Euro.
ISBN 978-3-7088-0376-0.