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Mit voller Kraft aus dem Starthaus.
Wien/Innsbruck - Mit Hermann Maier und WM-Debütant Hannes Reichelt aber ohne den zweimaligen Podest-Fahrer Josef Strobl und die WM-Dritte von St. Anton, Selina Heregger, hat der Österreichische Skiverband ÖSV am Mittwoch das 27-köpfige Aufgebot (16 Herren, 11 Damen) für die 37. alpinen Ski-Weltmeisterschaften in St. Moritz (1.-16.2.) nominiert.
Strobl nützten zwei Podestplätze nichts
Damit blieben entsprechend den jüngsten Entwicklungen große Überraschungen aus. Denn obwohl Strobl in diesem Winter in Lake Louise (2. Super G) und Gröden (3. Abfahrt) zwei Mal im Weltcup auf das Podest gefahren war, stagnierte zuletzt die Formkurve des Tirolers, der sich vor einem Jahr in Kitzbühel schwer verletzt hatte. Die übrigen prominenten "Sitzenbleiber" sind wie erwartet Werner Franz, Peter Rzehak und Kilian Albrecht.
Super G Team dürfte stehen
Die Nominierung von Hannes Reichelt bedeutet wohl, dass das Team für den Super G, mit dem am Sonntag die WM sportlich gestartet wird, mit Stephan Eberharter, Hermann Maier, Christoph Gruber und Reichelt stehen sollte. Zuletzt hatte sich auch Andreas Schifferer Hoffnungen auf einen Start gemacht. Das Team wird Freitagabend nominiert.
Egger nicht ganz fit zur WM
Bei den Damen war nach dem positiven Untersuchungsergebnis der Slalom-Spezialistin Sabine Egger klar, dass nur eine zusätzliche Abfahrerin mit in die Schweiz kommt. Damenchef Herbert Mandl gab auf Grund der besseren Ergebnisse der jüngeren Kathrin Wilhelm gegenüber Heregger den Vorzug. Eggers Rückenprobleme (Bandscheiben-Vorfall) hatten sich zuletzt durch einen Sturz zwar verschlechtert, ein WM-Start scheint aber möglich.
Die Hälfte der Damen debüttiert
Die Kärntnerin wird in den kommenden Tagen intensiv therapiert, Mandl hält das Risiko für "erträglich". Mit Elisabeth Görgl, Nicole Hosp, Marlies Schild, Wilhelm und Eveline Rohregger sind gleich fünf der elf und damit fast die Hälfte der nominierten Damen WM-Debütantinnen. Ob Rohregger aber im WM-Riesentorlauf tatsächlich der Vorzug gegenüber Brigitte Obermoser gegeben wird, steht noch nicht fest.
Pum, Giger und Mandl entschieden
Alpinchef Hans Pum, der nach Rücksprache mit den Rennsportleitern Toni Giger (Herren) und Mandl die Mannschaft dem ÖSV-Präsidium vorgeschlagen hatte, sagte: "Für die Entscheidung in Betracht kamen an sich drei Dinge. Die Ergebnisse, die Formkurve und die Frage, wie wir welche Disziplin am stärksten besetzen." Josef Strobl habe zwar eine sehr gute Saison gehabt, sei aber nach dem Sturzpech in Wengen nicht mehr ganz vorne dabei gewesen.
Mitleid für "Pepi"
"Es tut mir sehr leid um den Pepi", betonte Pum. Aber wenn man die Leistungen unserer Mannschaften über das ganze Jahr betrachtet, wird eine Selektion umso schwieriger. Am liebsten hätte ich alle mitgenommen, aber es spielen so viele Faktoren eine Rolle und das Reglement mit der Kontingent-Beschränkung lässt uns keine andere Entscheidung übrig."
Qualifikation und Startnummern
Auch die neue Startregel in den Speed-Disziplinen gibt den ÖSV-Trainern schwer zu denken. Titelverteidiger Trinkl, Eberharter und Michael Walchhofer gelten in der WM-Abfahrt als fix, Hermann Maier, Olympiasieger Fritz Strobl, Klaus Kröll und Schifferer müssten demnach um zwei Plätze fahren. Drei Abfahrts-Trainings stehen auf dem Programm. Nicht auszudenken, wenn im zweiten die interne Quali gefahren wird, das letzte Training aber wegen Schlechtwetters ausfällt. Dann drohen den ÖSV-Assen hohe und damit voraussichtlich schlechte Startnummern.
Training im WM-Ort abgeblasen
Und in St. Moritz ist immer mit schlechtem Wetter zu rechnen. Am Dienstag etwa war es so stürmisch, dass die Bergbahnen eingestellt werden mussten. Deshalb wurde auch das geplante ÖSV-Training im WM-Ort abgeblasen und ein Ersatzort südlich der Alpen gesucht. Die ÖSV-Mannschaften für den Super G reisen Freitag ins Team-Hotel nach St. Moritz an, Hermann Maier möglicher Weise mit dem Helikopter. Pum: "Wie er kommt, ist mir egal. Hauptsache er ist pünktlich da." (APA)
Das 27-köpfige ÖSV-Team für die WM in St. Moritz:
Abfahrt:
Hannes Trinkl als Titelverteidiger fix qualifiziert.
Eberharter, Walchhofer und zwei weitere
Läufer, die in einer internen Qualifikation der restlichen vier
Läufer ermittelt werden.
Super G:
Eberharter, Gruber, Maier, Reichelt
Riesentorlauf:
Eberharter, Knauß, Mayer, Raich
Slalom:
Mario Matt als Titelverteidiger fix qualifiziert.
Pranger, Raich, Schilchegger, Schönfelder
Kombination:
Raich, Schönfelder, Walchhofer und Matt oder
Gruber
Abfahrt:
Michaela Dorfmeister als Titelverteidigerin fix qualifiziert.
Götschl, Meissnitzer, Obermoser
und Wilhelm
Super G:
Dorfmeister, Götschl, Meissnitzer und Obermoser
Riesentorlauf:
Dorfmeister, Hosp, Meissnitzer und Obermoser
oder Rohregger
Slalom:
Egger, Görgl, Hosp, Schild
Kombination:
Götschl, Hosp, Schild, Sponring