Stockholm - Das Berufsbild des "Priesters" ist in Schweden drauf und dran, das Geschlecht zu wechseln. Laut einer Erhebung der schwedischen Tageszeitung "Dagens Nyheter" (Montag-Ausgabe) sind bereits jetzt mehr als ein Drittel der aktiven PriesterInnen des Landes Frauen. Hinzu kommt, dass sich wesentlich mehr Frauen für die Ausbildung interessieren: Im vergangenen Jahrzehnt wurden um rund drei Viertel mehr Frauen als Männer zur Ausbildung für das evangelische PriesterInnenamt zugelassen.
Zwischen 1998 und Anfang 2008 wurden laut dem Zeitungsbericht insgesamt 588 Frauen in Schweden zu Priesterinnen ausgebildet, während es bei den Männern 331 waren. Aktuell arbeiten in Schweden rund 1.500 Frauen und 2.440 Männer als PriesterInnen der schwedisch-lutheranischen Kirche. 1960 wurden in Schweden die ersten Frauen zu Priesterinnen geweiht.
Die seit der Trennung von Kirche und Staat im Jahr 2000 als "offene Volkskirche" im Staatsgefüge verankerte, evangelisch-lutheranische Schwedische Kirche ist in dem neun Millionen EinwohnerInnen zählenden skandinavischen Land nach wie vor die bei weitem vorherrschende Glaubensrichtung. Rund 75 Prozent der SchwedInnen gehören ihr an. (APA)