Bagdad - Der Irak hat den USA vorgeworfen, dem UNO-Sicherheitsrat gefälschte Beweise dafür vorlegen zu wollen, dass der Irak über Massenvernichtungswaffen verfüge. US-Außenminister Colin Powell will am Mittwoch in dem Rat belegen, dass der Irak über derartige Waffen verfügt. "Das werden keine echten Beweise sein, sondern gefälschte Satelliten- und Luftaufnahmen sein", sagte am Sonntag (gestern) der Leiter des für die UNO-Waffeninspektoren im Irak zuständigen Verbindungsbüros Hussam Mohammad Amin. "Wenn wir die Chance erhalten, diese Fotos anzusehen, werden wir beweisen, dass sie Lügen sind." Der Irak bestreitet Vorwürfe der USA und Großbritanniens, über Massenvernichtungswaffen zu verfügen.

Die UNO-Chefinspektoren Hans Blix und Mohamed ElBaradei reisen nach Angaben von UNO-Vertretern wahrscheinlich in dieser Woche erneut in den Irak. Nach irakischen Angaben ist der Besuch für Samstag geplant. Amin sagte, dabei werde es um den Bericht der beiden Chefinspektoren im UNO-Sicherheitsrat vom 27. Jänner gehen. Blix und ElBaradei hatten darin dem Irak erneut mangelnde Kooperation vorgeworfen.

Der Irak lehnte am Sonntag jegliche Vorbedingungen für die Reise Blix' und ElBaradeis ab. Diese hatten in einem Schreiben den Irak zu Zugeständnissen vor der Reise aufgefordert. So müsse der Irak Aufklärungsflüge der Inspektoren und die vertrauliche Befragung von Wissenschaftlern zulassen.

Blix und ElBaradei sollen am 14. Februar dem UNO-Sicherheitsrat erneut über ihre Ende November wieder aufgenommenen Kontrollen im Irak berichten. Der Bericht ist möglicherweise der letzte, bevor die USA über einen Angriff auf den Irak entscheiden. Die USA und Großbritannien haben dem Irak mit Krieg gedroht, sollte das Land nicht die Abrüstungsforderungen der UNO erfüllen.(APA/Reuters)