Hamburg - Im Hamburger El-Kaida-Prozess um die Terror- Anschläge des 11. September 2001 hat die Verteidigung am Dienstag zum dritten Mal die geplanten Plädoyers verhindert. Der Anwalt des Angeklagten Mounir El Motassadeq stellte eine weiteren Beweis-Antrag. Der Marokkaner ist angeklagt wegen Beihilfe zum Mord in mehr als 3.000 Fällen und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung. Die Anklage hält ihn für den Statthalter der Hamburger Terror-Zelle um den Todes-Piloten Mohammed Atta. El Motassadeq wies die Vorwürfe zurück. Ihm drohen bei einer Verurteilung bis zu 15 Jahre Haft.

Am Dienstag forderte die Verteidigung die Vernehmung eines Spitzels des Hamburger Verfassungsschutzes. Dieser habe regelmäßig Kontakt zu den Terroristen Mohammed Atta, Ramzi Binalshibh und Marwan Al Shehhi gehabt und dabei nie von einer Gruppenbildung berichtet.

El Motassadeq sei nur ein gelegentlicher Besucher bei der angeblichen Terrorzelle gewesen. Der Angeklagte habe auch nie zu Attas Islam AG gehört. Die Verhandlung wurde zunächst unterbrochen.(APA/dpa)