Cisco Systems hat im abgelaufenen Geschäftsquartal bei sinkenden Umsätzen seinen Gewinn etwas stärker gesteigert als von Analysten erwartet. Wegen der anhaltend schwachen Technologieinvestitionen gab der US-Konzern am Dienstag nach Börsenschluss allerdings einen verhaltenen Geschäftsausblick. Der Konzern, der auf Grund seiner breiten Kundenbasis als Gradmesser für die Geschäftsentwicklung der US-Unternehmen gilt, sieht keine baldige Erholung der IT-Industrie. Das gegenwärtige Umfeld biete "die größten Herausforderungen, die die Informationstechnologie-Branche bisher gesehen hat", sagte Cisco-Chef John Chambers.

Irak-Krieg als Unsicherheitsfaktor

Seinen Worten zufolge sind die Kunden seines Unternehmens inzwischen noch vorsichtiger als zu Beginn des abgelaufenen zweiten Geschäftsquartals (zum 25. Jänner). Für die laufende Drei-Monats-Periode erwartet Cisco daher erneut bestenfalls einen Umsatz auf dem Niveau des Vorquartals. Möglich sei aber auch ein Rückgang um bis zu drei Prozent, sagte Finanzchef Larry Carter. Branchenexperten hatten mit einer solchen Prognose gerechnet und auf den drohenden Irak-Krieg als weiteren gewichtigen Unsicherheitsfaktor verwiesen. Die durchschnittlichen Analystenprognosen für das laufende Quartal lauten bislang auf einen Umsatz von 4,76 Milliarden Dollar bei einem Gewinn vor Sonderposten von 13 Cent je Aktie.

Anstieg des Reingewinns

Für das abgelaufene zweite Geschäftsquartal gab Cisco einen Anstieg des Reingewinns auf 991 (Vorjahreszeitraum 660) Millionen Dollar oder 14 (neun) Cent je Aktie bekannt. Vor Sonderposten habe sich ein Gewinn je Aktie von 15 (neun) Cent ergeben. Der Umsatz sei auf 4,7 (4,8) Milliarden Dollar zurückgegangen. Analysten hatten im Schnitt mit einem Ergebnis vor Sonderposten von 13 Cent je Aktie gerechnet sowie einem Umsatz von 4,73 Milliarden Dollar. Das Unternehmen selbst hatte prognostiziert, dass der Umsatz im Vergleich zum Vorquartalswert von 4,8 Milliarden Dollar stagnieren oder bis zu vier Prozent niedriger ausfallen werde.

Technologieausgaben der Kunden geschrumpft

Cisco hatte das mit der Investitionszurückhaltung der Firmen in einem unsicheren Marktumfeld begründet. Die Technologieausgaben der Unternehmenskunden, die rund 80 Prozent des Cisco-Umsatzes ausmachen, sind im Zuge der Konjunkturschwäche deutlich geschrumpft. Die Nachfrage im Bereich Telekommunikation, wo der Konzern seine restlichen Erlöse erwirtschaftet, ist in den vergangenen zwei Jahren dramatisch zurückgegangen.(APA/Reuters)