London - Akupunktur kann die Erfolgsrate einer künstlichen Befruchtung deutlich erhöhen. Wie eine Übersichtsstudie zeigt, steigert das Verfahren die Wahrscheinlichkeit für eine Schwangerschaft um bis zu 65 Prozent. Die ForscherInnen der Universität von Maryland in Baltimore werteten insgesamt sieben Studien mit rund 1.400 Teilnehmerinnen aus. Die Frauen erhielten beim Einpflanzen des Embryos binnen eines Tages entweder die Nadeltherapie, eine Scheinakupunktur oder keine zusätzliche Behandlung. Akupunktur erhöhte im Vergleich zu den beiden anderen Optionen die Schwangerschaftsrate um etwa 65 Prozent, wie die WissenschafterInnen im "British Medical Journal (BMJ)" berichten.

200.000 Babies durch künstliche Befruchtung

In jenen Studien, in denen generell viele Teilnehmerinnen schwanger wurden, fiel der Effekt der Nadelbehandlung jedoch deutlich geringer aus. Rund zehn bis 15 Prozent aller Paare suchen wegen Problemen bei der Empfängnis medizinische Hilfe. Im Jahr 2000 kamen weltweit fast 200.000 Babys nach künstlicher Befruchtung zur Welt. Da das Vorgehen sehr teuer sei, könne auch ein Verfahren, das die Erfolgsaussicht nur geringfügig erhöht, den Kostenaufwand lohnen, schreiben die ForscherInnen. Ihren Berechnungen zufolge müssten zehn Frauen mit Akupunktur behandelt werden, um eine zusätzliche Schwangerschaft zu erzielen. (APA/AP)