Budapest - Ein Exil-Iraker aus den Niederlanden mit dem Decknamen "Sultan" wird in der US-Luftwaffenbasis im südungarischen Taszar ausgebildet, berichtet der ungarische private Fernsehsender TV2 am Mittwoch, der den Mann interviewte. Der Exil-Iraker hält es nach eigener Aussage für seine "Pflicht, zum Strurz des Regimes von Saddam Hussein beizutragen". Der 40jährige Mann, der seinen wahren Namen aus Angst vor den "Spitzeln von Saddam Hussein" verschweigt, wartet seit zwölf Jahren im niederländischen Exil darauf, den Diktator zu stürzen. Nun biete sich die "goldene Gelegenheit", die sich in Taszar befände.

Aus dem niederländischen Fernsehen erfuhr "Sultan" von der Ausbildung von Exil-Irakern für einen Krieg gegen Saddam Hussein. Auf den Aufruf hätten sich hunderte in den Niederlanden lebende Iraker gemeldet, von denen jedoch nur 35 für das Training in Ungarn ausgewählt wurden. Stolz berichtet Sultan, er sei nun der Chef dieser ausgesuchten Truppe. Nach seiner Aussage seien alle ausgewählten Freiwilligen Mitglied des Nationalkongresses der irakischen Opposition. Erst habe der Nationalkongress und dann die Amerikaner die Akten der Bewerber geprüft, um so eventuelle Spione des irakischen Regimes auszufiltern. Jede ausgewählte Person musste zwei Empfehlungen bringen - berichtet "Sultan". Er vertraut darauf, dass der Krieg ein schnelles Ende findet, da die Iraker umgehend gegen Saddam Hussein "rebellieren" werden. Nach eigener Aussage erhält "Sultan" in Taszar keine militärische Ausbildung. "Es ist nicht unsere Aufgabe, am Krieg teilzunehmen, sondern danach die Ordnung wiederherzustellen" - so "Sultan", dessen Vater wie 500.000 andere Iraker in den Kerkern von Saddam Hussein verschwunden sein soll. (APA)