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Eine Studie zeigte, dass erwachsene Probandinnen im Vergleich zu den Jugendlichen mit einer gesteigerten Herzschlagrate und erhöhter Kortisolausschüttung (Stresshormon) auf das Schreien ihrer Babys reagierten.
Foto: APA/dpa/Waltraud Grubitzsch

Frankfurt/Main - Minderjährige Mütter reagieren auch körperlich weniger intensiv auf ihre Kinder als erwachsene Frauen. Auf dieses Ergebnis einer kanadischen Studie wies jetzt der deutsche Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte hin. Zwar sei schon lange bekannt, dass minderjährige Mütter von ihrer emotionalen Entwicklung her der Verantwortung als Mutter nicht richtig gewachsen seien und deshalb weniger sensibel auf ihre Kinder eingingen. "Diese Studie zeigt nun, dass sich das auch in den Körperreaktionen der jungen Mütter widerspiegelt", erklärte Verbandssprecher Ulrich Fegeler.

Wenig starke Anzeichen für Alarmbereitschaft

In der Untersuchung gaben minderjährige Mütter zwar ähnlich wie die erwachsenen Mütter an, auf das Schreien eines Babys mit Mitleid und gesteigerter Aufmerksamkeit zu reagieren. Aber die Studie zeigten laut Fegeler, dass die erwachsenen Frauen im Vergleich zu den Jugendlichen mit einer gesteigerten Herzschlagrate und erhöhter Kortisolausschüttung (Stresshormon) reagierten - alles Anzeichen für eine erhöhte Aufmerksamkeit und Alarmbereitschaft.

Diese Ergebnisse bestätigten sich nach Angaben des Arztes auch bei der Beobachtung der beiden Müttergruppen, wenn sie mit ihren Kindern spielten: Die Teenagermütter befassten sich im Vergleich zu den erwachsenen Frauen weniger lang mit ihren Kindern und wandten ihren Blick öfter von ihrem Kind ab.

Statistisches

Jährlich werden nach Angaben des Berufsverbandes in Deutschland weit mehr als 10.000 Mädchen schwanger. So hatten 2006 über 6.100 Minderjährige ein Kind zur Welt gebracht und mehr als 6.500 Teenager eine Schwangerschaft abgebrochen - davon 542 Mädchen unter 15 Jahren. (APA/AP)