Wien - Die SPÖ hat sich erfreut über den Frauenüberhang in der neuen spanischen Regierung gezeigt. Ministerpräsident Jose Luis Rodriguez Zapatero mache damit klar: "Die Zeiten des spanischen Machismo sind vorbei", betonte der außenpolitische Sprecher der SPÖ, Andreas Schieder, am Dienstag in einer Aussendung.
Der am Montag vereidigten neuen Regierung Zapateros gehören neun Ministerinnen und acht Minister an. Zieht man den Regierungschef in die Berechnung mit ein, ergibt sich eine Geschlechterparität. Schieder zeigte sich besonders erfreut, dass Zapatero nicht die "üblichen Frauenministerien" mit Ressortchefinnen bedacht habe, "sondern auch Themen wie Verteidigung, Bau und Verkehr oder Forschung und Entwicklung".
Und wie schaut es in Österreich aus?
Zu einer möglichen Vorbildwirkung für Österreich wurden in der Aussendung keine Angaben gemacht. Unter den SPÖ-Regierungsmitgliedern gibt es mehr Männer als Frauen. Von SPÖ-Frauen geführt sind das Frauenministerium, das Justizministerium und das Bildungsministerium. Verteidigung, Verkehr, Soziales und das Kanzleramt sind in SPÖ-Männerhand. Unter Berücksichtigung der Staatssekretärs-Posten ergibt sich eine 5:5-Parität unter den sozialdemokratischen Regierungsmitgliedern.
Beim Koalitionspartner ÖVP stehen fünf Ministern zwei Ressortchefinnen gegenüber. Die besondere Berücksichtigung der Frauen in der Regierungszusammensetzung in Spanien sei "ein klares Zeichen für den gesellschaftlichen Modernisierungsschub", so Schieder. Das Kabinett Zapatero II setze den Kurs der Modernisierung Spaniens "in jeder Hinsicht" fort. "Das ist gut für Spanien und damit für Europa. Vor allem ist es aber auch gut für Spaniens Bevölkerung", verwies der SPÖ-Nationalratsabgeordnete auf die Entwicklung von Arbeitsmarkt, Löhnen und Pensionen unter dem seit 2004 amtierenden sozialistischen Regierungschef in Spanien. (APA)