Rom - Ein Vorschlag des römischen Bürgermeisterkandidaten der Linken, Francesco Rutelli, sorgte für Aufregung. Nach zwei gewaltsamen Übergriffen von Ausländern auf Frauen in Mailand und Rom sprach sich Rutelli dafür aus, Frauen ein elektronisches Armband zu geben, mit dem sie im Falle eines Übergriffs sofort Hilfe rufen könnten.
Gegen "Hundehalsband"
Rutellis Vorschlag wurde von Frauenverbänden heftig kritisiert. "Wir sind keine Hunde und brauchen kein Halsband", erwiderte die Sprecherin einer Gruppe von Feministinnen, die sich vor dem Bahnhof in einem römischen Vorort anketteten, in dessen Nähe am Donnerstagabend eine 31-jährige Frau aus Lesotho von einem illegalen rumänischen Einwanderer vergewaltigt und schwer verletzt worden war.
Alarm-Armband versus Abschiebung
Der Mitte-Rechts-Kandidat, Gianni Alemanno, verlangte hingegen die sofortige Abschiebung straffällig gewordener Immigranten. Alemanno macht die scheidende Mitte-Links-Regierung von Romano Prodi und den Ex-Bürgermeister von Rom, Walter Veltroni, für die wachsende Kriminalität in der italienischen Hauptstadt verantwortlich. Alemanno, der am Sonntag und Montag in der Stichwahl gegen Rutelli antritt, forderte den Einsatz eines "Regierungskommissars für die Sicherheit". Die Kompetenzen eines Bürgermeisters seien unzulänglich, um die Sicherheit in der Stadt zu garantieren.
Sicherheitspakt für Rom
Ein Regierungskommissar könne hingegen die Macht des Staates und der Lokalverwaltungen in sich vereinen und an einem "Pakt für die Sicherheit" in der Hauptstadt arbeiten, so Alemanno. Rutelli beschuldigte die Mitte-Rechts-Parteien, aus politischem Kalkül das Thema Sicherheit hochzuspielen, um WählerInnenstimmen zu gewinnen. Rutelli, der als Favorit auf den Bürgermeisterposten gilt, versicherte, er werde sich persönlich um alle Aspekte der öffentlichen Sicherheit in der 3,5 Millionen-Metropole kümmern.(APA)