Klement macht macht mobil gegen weibliche Multifunktionsansprüche an die XY-Chromosom-Inhaber vulgo Männer.
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Wien - Wahrscheinlich war ja die Erfindung der Klobrille der Beginn des ganzen Dramas, der Anfang allen "Gender-Wahnsinns". Ein weiterer Baustein zur vollkommenen Gängelung des Y-Chromosoms (im Bild links das kleine Etwas, das Große ist das X-Chromosom).

Nicht genug, dass "wir besser zuhören sollen" - nein, "im Sitzen die Blase leeren" müssen die wahren Opfer des Gender-Wahnsinns und "im Haushalt helfen, sensibler sein und geduldige Liebhaber sein" noch dazu. Das ist zu viel. Das geht zu weit. Das ist Wahnsinn, meint Karlheinz Klement - und macht mobil gegen weibliche Multifunktionsansprüche an die XY-Chromosom-Inhaber vulgo Männer.

Einen ersten Hilfeschrei tat der Kärntner FPÖ-Nationalratsabgeordnete und dreifache Vater mit einem öffentlichen Wunschzettel für einen "gelungenen Vatertag", in dem auch das Klobrillenproblem vorkam (www.khklement.at). Die XX-Fraktion möge doch die XY-Fraktion mit einem "einfallsreichen Verwöhnprogramm" überraschen, "das das Y-Chromosom vor Freude springen lässt".

Am Mittwoch lud der blaue Gleichbehandlungssprecher zur Pressekonferenz "Genderrebellion - Aufstand gegen den Randgruppenkult". Es gibt Anlass zur Sorge: "Was da mit dem Gender passiert, ist wirklich ein Wahnsinn", beharrt der 45-Jährige auf einer Bezeichnung, die ihm im Parlament vor ein paar Wochen mehrere Ordnungsrufe einbrachte.

Klement hat "Angst" vor der "Homo-Lobby, die unglaublich viel Macht ausübt", auch auf EU-Ebene: "Wie weit wird das gehen? Wird Homosexualität vielleicht sogar Pflicht?" Also kämpft der FPÖ-Vizechef prophylaktisch dagegen, "dass Buben im Kindergarten Prinzessinnenkleider tragen sollen", gegen "Kuckuckskinder", für "Vaterschaftstests auf Krankenschein" und gegen die "vor allem weibliche Gewalt in der Familie".

Und er kämpft "für Familien" und "für Babys, die im Mistkübel entsorgt werden". Denn die "weibliche Gebärmutter" hält der Absolvent der Montan-Uni, der unter Jörg Haider zweimal aus der FPÖ ausgeschlossen wurde, nach Knittelfeld aber sogar zum FPÖ-Generalsekretär avancierte, für "den gefährlichsten Ort in Österreich". Die Fristenlösung ("Kindstötung") "kann man nicht mehr akzeptieren", sagt der "Unterschiedlichkeits"-Verteidiger.

Immerhin, es gibt noch Zufluchtsorte für das geknechtete Y: Der Ex-KAC-Eishockeyspieler leitet drei Kärntner Männerchöre - wo Männer noch wie Männer singen dürfen. (Lisa Nimmervoll/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 19.6. 2008)