Wien - Bei der Wiener Nahost-Konferenz sind am Montag nicht nur finanzielle Zusagen für den Wiederaufbau eines palästinensischen Flüchtlingslagers im Nordlibanon gesammelt worden, sondern auch prominente Unterschriften für eine UNO-Initiative gegen Gewalt an Frauen.

Schirmherrin Kidman 

Zahlreiche TeilnehmerInnen der Konferenz folgten einem Aufruf von Außenministerin Ursula Plassnik und signierten in der Wiener Hofburg den Appell "Sag nein zur Gewalt" des UNO-Entwicklungsfonds (UNIFEM), dessen Galionsfigur die australische Schauspielerin Nicole Kidman ist. "Frauen haben ein Recht auf ein Leben ohne Gewalt. Wir müssen Schwachen und Bedrohten eine weltweit hörbare Stimme geben", betonte Plassnik laut einer Aussendung ihres Ministeriums.

Neben der Außenministerin unterzeichneten auch ihre Amtskolleginnen Dora Bakoyannis (Griechenland), Micheline Calmy-Rey (Schweiz) und Rita Kieber-Beck (Liechtenstein) sowie EU-Außenkommissarin Benita Ferrero-Waldner und die Chefin des UNO-Hilfswerks für Palästina-Flüchtlinge (UNRWA), Karen Abuzayd, das Dokument.

Auch viele der männlichen Konferenzteilnehmer ließen sich gerne in die Pflicht nehmen: Die Regierungschefs des Libanon und der palästinensischen Autonomiebehörde, Fouad Siniora und Salam Fayyad, der jordanische Außenminister Salah Eddin Al Bashir sowie die Außen-Staatssekretäre Mohammed Anwar Gargash (Vereinigte Arabische Emirate), Günter Gloser (Deutschland) und Angel Losada (Spanien).

Prominente UnterstützerInnen 

Die im Ende November gestartete Initiative wurde schon von über 227.000 Menschen unterschrieben, mehr als die Hälfte davon wurde in China gesammelt. Zu den UnterzeichnerInnen gehören SpitzenpolitikerInnen, aber auch zahlreiche Prominente wie Hilary Swank, Catherine Deneuve, Christopher Lee oder Bob Geldof. Ziel ist es, die Regierungen der Welt aufzufordern, den Kampf gegen Gewalt an Frauen zu ihrer obersten Priorität zu machen.

Eine Million ist das Ziel 

UNIFEM zufolge wird derzeit weltweit eine von drei Frauen Opfer sexueller oder häuslicher Gewalt. Bis Ende des Jahres soll eine Million Unterschriften unter die Petition zusammenkommen. Plassnik betonte, dass Frauen und Kinder immer noch die häufigsten Opfer von physischer und psychischer Gewalt seien. Eine Wende sei "überfällig". Gewalt sei immer noch "in allen Ländern, in allen Kulturen und in allen Schichten" Alltag, beklagte die Ministerin. Sie sei nicht nur eine der schlimmsten Menschenrechtsverletzungen, sondern auch eine Gefährdung nachhaltiger und gleichberechtigter Entwicklung.

Als klaren Fortschritt lobte Plassnik die vorige Woche einstimmig angenommene UNO-Sicherheitsratsresolution 1820, in der ein sofortiges Ende der Gewalt gegen Frauen in Konflikten gefordert werde.  (APA)