Internationale Raumstation

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Moskau - Wegen eines knapp drei Jahre alten Sanktionsgesetzes gegen Iran können die USA keine russischen Versorgungsflüge zur Internationalen Raumstation ISS unterstützen. Es gebe derzeit "hochrangige Gespräche", um dieses Problem zu lösen, sagte ein Vertreter der US-Raumfahrtbehörde NASA, James Newman, am Dienstag in Moskau.

Die US-Regierung hatte im März 2000 ein Gesetz verabschiedet, das die Weiterverbreitung von Massenvernichtungswaffen an Iran stoppen soll. Demnach kann Washington Sanktionen gegen Länder verhängen, die technisches Material nach Teheran liefern, das dort zur Entwicklung von atomaren, chemischen und biologischen Waffen oder von Raketentechnik genutzt werden kann.

"Einfach nicht in der Lage"

Die US-Regierung sei deshalb "ganz einfach nicht in der Lage", russische Raumfähren zu finanzieren, sagte Newman vor Journalisten. Die nötigen Zahlungen könnten aber zum Beispiel von weiteren ISS-Partnern wie Japan oder Europa geleistet werden, betonte er.

Die russische Raumfahrtbehörde hatte vergangene Woche mitgeteilt, dass sie mindestens 1,5 Milliarden Rubel (knapp 44 Millionen Euro) für zusätzliche Raumfähren brauche, die für die Instandhaltung der ISS allein in diesem Jahr benötigt würden. Nachdem die US-Regierung nach der Columbia-Katastrophe am 1. Februar alle US-Raumflüge gestoppt hatte, bleibt derzeit nur Russland für weitere Transportflüge ins All übrig. (APA/AFP)