Berlin - Bei dem umstrittenen Kauf der ZLU-Gruppe durch den Internet-Dienstleister Pixelpark, der dem Vernehmen nach zum Sturz dessen Gründers Paulus Neef beigetragen hatte, hat es nach dem Ergebnis einer Sonderprüfung erhebliche Unregelmäßigkeiten gegeben. Die vom Pixelpark-Aufsichtsrat beauftragte Rechtsanwaltskanzlei habe Schadenersatzansprüche von mindestes 23 Mio. Euro festgestellt, die die Unternehmensführung "weiter verfolgen" werde, teilte Pixelpark am Dienstagabend mit.

Die Schadenersatzansprüche richten sich den Angaben zufolge gegen die Verkäufer, gegen die seinerzeitigen Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates sowie gegen die mit der Nachgründungsprüfung beauftragten externen Wirtschaftsprüfer von PwC.

Neef hatte im März 2000 knapp 37 Mio. Euro für das Zentrum für Logistik und Unternehmensplanung (ZLU) bezahlt. Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" ging das Geld an den Vater von Neefs früherer Lebensgefährtin, weshalb der Aufsichtsrat die Prüfung in Auftrag gegeben habe. Neef hatte im Dezember seine Kündigung bekommen. Sein Nachfolger wurde der frühere Springer-Chef Jürgen Richter. Dieser war nur einen Monat zuvor im Streit mit Neef als Aufsichtsratschef von Pixelpark ausgeschieden. Dabei war es dem Vernehmen nach auch um den ZLU-Kauf gegangen.(APA/dpa)