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Nina Proll und Wang Zhiwen in einer Szene des Films "On the other side of the bridge", der im Deutschen unter dem Titel "Am anderen Ende der Brücke" läuft.
APA/Sky film

Wien - Am 27. Februar ist der Streifen "Am anderen Ende der Brücke" in den heimischen Kinos angelaufen. In der ersten österreichisch-chinesischen Koproduktion der Nachkriegsgeschichte spielt Nina Proll die Hauptrolle der Fanny Ebner, einer Frau, die in den dreißiger Jahren einem chinesischen Polizei-Kadetten aus Liebe in seine Heimat folgt - ein Weg, den sich die 29-jährige Schauspielerin für sich nicht vorstellen kann: "Ich war noch nie in so einer Situation. Aber ich denke, ich würde es nicht tun. Dafür könnte ich mich zu schwer von Wien lösen." Hier arbeitet sie auch an ihrem nächsten Projekt, das mit Film gar nichts zu tun hat: Im Juni soll ihr erstes Album herauskommen.

Filmpartner

Für Nina Proll waren die Dreharbeiten im fernen China nicht immer ganz einfach - trotz der atemberaubend schönen Gegend, in der gedreht wurde. Sechs Wochen lagerte das Filmteam in der Provinz Anhui am Fuß des Huangshan-Gebirges etwa 500 Kilometer südwestlich von Shanghai. "Ich war zum ersten Mal in China, überhaupt in Asien", erzählt das Wiener Multitalent. Mit ihrem Partner, dem 35-jährigen chinesischen Filmstar Wang Zhiwen, sei sie gut ausgekommen: "Der ist ein ganz, ganz Lieber. Man kann mit ihm allerdings keine zehn Minuten auf der Straße gehen, ohne dass er sofort von allen erkannt wird", erinnert sich Proll an gemeinsame Spaziergänge in Shanghai und Peking.

Schwierige Kommunikation

Komplizierter war da schon die Kommunikation mit der chinesischen Regisseurin des Films, Hu Mei. "Sie hat kein Englisch gesprochen, und ein Dolmetscher musste ständig zwischen uns vermitteln", erzählt Proll. Außerdem wollte Hu Mei ursprünglich jemand anderen für die Rolle. "Aber die Österreicher haben die österreichischen Schauspieler bestimmt und die Chinesen die chinesischen. Deswegen war von vornherein ein bisschen Distanz zwischen uns." Nina Proll wurde die Rolle vom österreichischen Produzenten des Films, Josef Koschier, angeboten - Resultat einer Begegnung auf der Berlinale 2000, wo Nina Proll als "Shooting Star" vorgestellt wurde.

Rolle der Fanny Ebner

Mit der 87-jährigen Gertrude Wagner, dem in der Nähe von Shanghai lebenden realen Vorbild der Fanny Ebner in "Am anderen Ende der Brücke", hat sich Nina Proll nicht getroffen. "Ich habe eine Biografie über sie gelesen und mir die Dokumentation 'Verheiratet mit China' angeschaut", schildert sie ihre Vorbereitung auf die Rolle. "Ihr Leben war in Wirklichkeit viel härter, aber die Chinesen wollten das nicht so zeigen. Aber die Liebesgeschichte ist echt." (APA)