London - Frauen in Ländern, in denen die Abtreibungsmöglichkeiten stark eingeschränkt sind, besorgen sich immer häufiger im Internet die notwendigen Medikamente, berichtete BBC Online. Eine der Hauptsites mit diesem Angebot ist Women on Web, das Frauen aus Nordirland und weiteren 70 Ländern genutzt haben. Eine Überprüfung des British Journal of Obstetrics and Gynaecology von 400 Kundinnen hat ergeben, dass fast elf Prozent der Frauen nach diesem Abtreibungsversuch einen chirurgischen Eingriff benötigten. Auf der Website selbst geben die BetreiberInnen an, dass sie mit ihrem Angebot die mit unsicheren Abtreibungen in Zusammenhang stehenden Probleme beseitigen helfen. AbtreibungsgegnerInnen bezeichneten das Entstehen derartiger Angebote im Internet als absolut Besorgnis erregend.
Elf Prozent brauchten einen chirurgischen Eingriff
Die aktuelle Studie, in der fast 200 Frauen Fragen über ihre Erfahrungen beantworteten, ergab, dass rund acht Prozent der Frauen die bestellten Medikamente nicht benutzten. Fast elf Prozent brauchten nach der Einnahme einen chirurgischen Eingriff, entweder weil die Medikamente zu keiner vollständigen Abtreibung führten oder es zu starken Blutungen kam. 58 Prozent waren dankbar dafür, dass ihnen auf diesem Weg eine Abtreibung ermöglicht worden war. 31 fühlten sich gestresst, hielten diese Erfahrung aber für annehmbar. Women on Web bietet die Medikamente ausschließlich in Ländern an, in denen Abtreibungen nur unter großen Auflagen möglich sind. Zusätzlich müssen die Frauen erklären, dass ihre Schwangerschaft bis zum Zeitpunkt der Einnahme weniger als neun Wochen gedauert hat. (pte)