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Der Blackberry macht es möglich: immer erreichbar sein

Foto: AP/Mike Derer

Die Zeiten, in denen Feierabend und dienstliche Unerreichbarkeit gleichzusetzen waren, gingen für viele Menschen mit der Etablierung des Mobiltelefons zu Ende. Sogenannte Smartphones wie das Blackberry des kanadischen Herstellers RIM setzten dem bald eins drauf, indem sie zudem die jederzeitige Erreichbarkeit durch E-Mails zumindest für Führungskräfte fast selbstverständlich machten.

Selber schuld?


Natürlich: Ob man stets erreichbar sein wolle, liege in erster Linie bei einem selbst, sagte Hannes Ametsreiter, mobilkom-Vorstand für Marketing, Vertrieb und Customer Services, bei einer Pressekonferenz. Dass die meisten Smartphone-Nutzer die allzeitige Bereitschaft jedoch überaus schätze, bestätige eine Studie des Marktforschungsinstituts GfK. 92 Prozent der 600 Befragten zeigen sich von der Flexibilität begeistert, die ihnen das elektronische Werkzeug verleihe, 52 Prozent sehen darin einen deutlichen Anstieg ihrer Lebensqualität. Nur ein Drittel gab an, sich durch die permanente Erreichbarkeit belastet zu fühlen. Wobei sich das Gros der Smartphone-Benutzer, nämlich 91 Prozent, zur sofortigen Antwort gezwungen fühlt - und damit doch ein gewisses Unbehagen äußert.

Verschiedene Benutzertypen


Die Studie definiert drei Typen, schilderte GfK-Geschäftsführer Rudolf Bretschneider: Die "Ausgewogenen" bilden mit 39 Prozent die größte Gruppe. Ihnen ermöglicht das Kommunikationstool durch die Unabhängigkeit vom Arbeitsplatz mehr Zeit für die Familie und eine individuellere Gestaltung des Alltags. Ein Drittel davon will auch tatsächlich ständig erreichbar sein.

Die "ohnehin Gestressten" (26 Prozent) sehen sich im Gegensatz dazu durch den Gebrauch eines Smartphones nicht entlastet. Deren Probleme seien aber laut Studie "offenbar woanders gelagert". Bleiben die "Emanzipierten": 35 Prozent finden im Smartphone Unterstützung, sehen ihre berufliche und private Lebensführung jedoch nicht wirklich beeinflusst - weder positiv noch negativ. (mad, DER STANDARD, Printausgabe, 12./13.7.2008)