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Die partielle Sonnenfinsternis, fotografiert durch ein Teleskop der Sternwarte der Fachhochschule in Kiel. In Norddeutschland war die Sonne zu etwa einem Viertel ihres Durchmessers verdunkelt.

Foto: AP/Kieler Planetarium e.V.

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In China, wie hier an der Großen Mauer nahe der Stadt Jiayuguan, konnte die Sonnenfinsternis in seiner ganzen Totalität bewundert werden.

Foto: REUTERS/David Gray

Wien - Heute kam Österreich in den Genuss einer partiellen Sonnenfinsternis. Der Mond schob sich zwischen 11.00 und 12.30 Uhr vor die Sonnenscheibe. In Österreich war das Phänomen als partielle Finsternis mit einer maximalen Bedeckung von etwa 20 Prozent zu sehen. Über Teilen Grönlands, Sibiriens, der Mongolei und Nordchinas ist die Sonnenfinsternis an diesem Tag eine totale.

Während im Süden und im Osten Österreichs weitgehend freie Sicht auf die Sonnenfinsternis herrschte, zückten Interessierte gegen Westen ihre Sonnenfinsternis-Brillen weitgehend umsonst. Bereits am Vormittag waren etwa in Innsbruck Wolken aufgezogen.

Finster wurde es während des Himmelsspektakels in Österreich nicht. Das Restlicht von rund 80 Prozent war viel zu stark, als dass man mit freiem Auge eine Veränderung hätte wahrnehmen könnte. In Bregenz schob sich der Mond ab 10.55 Uhr (MESZ) und in Eisenstadt ab 10.59 Uhr (MESZ) vor die Sonnenscheibe. Der Süden war noch später dran, in Klagenfurt lag die Beginnzeit bei 11.02 Uhr.

Maximal 19-prozentige Bedeckung

Der Höhepunkt des Sonnenfinsternis wurde für Bregenz mit 11.33 Uhr berechnet, die Bedeckung betrugt dann 13 Prozent. 19 Prozent wurden es um 11.46 Uhr in Eisenstadt sein, 13 Prozent um 11.42 Uhr in Klagenfurt. Der letzte Schatten vor der Sonnenscheibe verschwand in Bregenz um 12.13 Uhr, in Eisenstadt um 12.32 und in Klagenfurt um 12.23 Uhr.

Bei uns nur partiell, war die heutige Sonnenfinsternis im hohen Norden als eine totale zu sehen. Der Totalitätsstreifen begann in Alaska verlief dann über Grönland und die Arktis, erreichte Sibirien, die Mongolei und China. Als einzige Großstadt war die russische Stadt Nowosibirsk in den Genuss der totalen Sonnenfinsternis kommen.

Zehntausende "Sofi"-Fans in Nowosibirsk

Dort haben sich zehntausende "Sofi"-Fans versammelt um das Schauspiel zu beobachten. Unter anderem von Campingplätzen und Balkonen richteten sich schon Stunden vor dem Naturereignis gegen 17.43 Uhr Ortszeit zahlreiche Teleskope Richtung Himmel. Das russische Fernsehen übertrug das Spektakel live.

Wegen vieler Wolken war die 140 Sekunden lange Verdunkelung jedoch nicht von allen Plätzen der sibirischen Metropole aus gut zu erblicken.

Zu der Sonnenfinsternis hatte Nowosibirsk mehr als 15.000 ausländische Besucher erwartet. Viele Zimmer in den 87 Hotels waren für den Stichtag seit Jahren ausgebucht, berichtete das Fernsehen. Die 1,5-Millionen-Stadt am Ob hatte etwa 20 kostenlose Beobachtungsplätze mit insgesamt 200 Fernrohren eingerichtet. Geschäftstüchtige Bewohner vermieteten Plätze am Fenster ihren Appartements und auf dem Balkon. Nowosibirsk liegt rund 5.000 Kilometer östlich von Berlin hinter dem Ural.

=> so kommt es zur Sonnenfinsternis

So kommt es zur Sonnenfinsternis

Sowohl die Erde, als auch der Mond werfen lange, konische Schatten in den Weltraum. Tritt einer in den Schatten des anderen, sind bei entsprechend günstiger Position auf der Erde die Auswirkungen zu beobachten, Sonne oder Mond verdunkeln sich teilweise oder vollständig.

Bei einer Sonnenfinsternis steht der Mond zwischen Erde und Sonne. Damit der Schatten des Mondes auf Teile der Erde fallen kann, müssen sich Sonne, Mond und Erde genau auf einer Linie befinden. Diese Konstellation ist nur bei Neumond gegeben und kommt auch dann nur selten vor, da Mond- und Erdbahn gegeneinander geneigt sind. Sonnenfinsternisse ereignen sich weltweit durchschnittlich ein bis zwei Mal pro Jahr, Mondfinsternisse maximal fünf Mal pro Jahr.

Je nach dem Grad der Abdeckung des Sonnenlichtes durch den Mond gibt es eine totale oder partielle Sonnenfinsternis. Nur bei einer totalen Finsternis, wenn der Mond die Sonne völlig verdeckt, wird es im betreffenden Gebiet wirklich finster. Diese sogenannte Kernschattenzone ist vergleichsweise schmal, je nach Entfernung des Mondes ist der Streifen maximal 300 Kilometer breit. Bei sehr hoher Entfernung Erde-Mond schafft es der Mond im Falle einer Finsternis nicht, die Sonne für einen irdischen Betrachter völlig zu verdecken, in diesem Fall sehen wir eine sogenannte ringförmige Sonnenfinsternis. (APA/red)