Der slowakische Verlegerverband der Printmedien (ZVPTS) protestiert gegen eine Entscheidung des Regierungsamtes, im Rahmen der Kampagne zur Einführung des Euro in bestimmten Tageszeitungen nicht zu werben. Es handelt sich dabei vor allem um die regierungskritischen Tageszeitungen "Sme", "Pravda" und "Hospodarske noviny". Laut dem Vorsitzenden des slowakischen Verlegerverbandes, Milos Nemecek, handelt es sich um eine politische Entscheidung und er deutete an, die Regierung räche sich damit für die kritischen Positionen dieser Tageszeitungen gegenüber der Regierungskoalition.

Der Beauftragten der Regierung für die Einführung des Euro, Tibor Barat, sagte, die Entscheidung habe keine politische Dimension. Die "größte Reichweite haben die elektronischen Medien und die Tageszeitung 'Novy cas'", daher orientiere sich die von der Regierung bezahlte Werbung an diesen Medien.

Spannungen zwischen Regierungsparteien und Printmedien

Zwischen den Regierungsparteien und den Printmedien herrscht seit geraumer Zeit Spannung. Premier Robert Fico hat mehrmals erklärt, die Medien hätten die Rolle der Opposition übernommen. Er war nicht zuletzt durch die Beschimpfung von Journalisten der Tageszeitungen "Sme" und "Pravda" (Journalisten seien "Hyänen, Prostituierte, Kriecher der Opposition") aufgefallen.

Die Slowakei soll am 1. Jänner 2009 der Eurozone beitreten. Die Währungsunion wird damit auf 16 Staaten anwachsen. Ein Euro entspricht etwa 30 slowakischen Kronen. (APA)