Minenwerten wird gerne eine gehebelte Reaktion auf den Goldpreis zugesprochen - zu sehen war in der Vergangenheit davon leider recht wenig. Dennoch: Die großen Minenindizes laufen seit Anfang 2005 nahezu parallel zur Feinunze. Auch auf Monatssicht liegen die Kontrahenten in etwa gleichauf. Damit ist eines klar: Die Aktien der Minenbetreiber sind von den heftigen Börsenturbulenzen weitgehend verschont geblieben.

Für das in US-Dollar quotierte Branchenbarometer AMEX Gold Bugs, das die 15 größten Minen-Werte weltweit bündelt, ging es seit Jahresbeginn rund 8,2 Prozent nach oben. Mal abgesehen von einigen Agrarrohstoffen, Öl und Edelmetallen können nur wenige Barometer überhaupt eine positive Performance über diese Zeitspanne aufweisen. Der Gesamtmarkt gemessen am MSCI World knickte währenddessen über 15 Prozent ein. Charttechnisch befindet sich der AMEX Gold Bugs seit Ende September 2007 in einem breiten Seitwärtskanal zwischen 400 und 500 Punkten. Ausreißer nach oben wurden in der Vergangenheit ebenso vehement eingebremst wie Fehltritte nach unten. Zuletzt konnte der Index einen kleinen Aufwärtstrend ausbilden, der ihn wieder an den Widerstand bei 450 Punkten führte.

Wie gemacht für diese Situation ist ein Bonus Cap-Zertifikat (ISIN DE000AA0R482) von ABN Amro. Das Papier lockt bei einer auf die kurze Laufzeit von nur fünf Monaten attraktiven Rendite von 8,6 Prozent oder 22,3 Prozent p.a., sofern der AMEX Gold Bugs nicht unter 310 Punkte abrutscht. Der Sicherheitspuffer beträgt also gut 30 Prozent - so tief stand der Index zuletzt vor rund einem Jahr. Mehr ist allerdings nicht drin. Sollte das Branchenbarometer durchstarten, schaut der Anleger zwangsläufig in die Röhre: Der Cap liegt mit 550 Zählern direkt auf dem Bonus-Level. Eine stärkere Abwertung des Greenback hätte hingegen keine negativen Folgen - das Papier ist währungsgesichert.

Minenbetreiber können jedoch nicht den Gold-Anteil im Depot ersetzen. Vielmehr handelt es sich um ein Aktieninvestment, das auch mit den entsprechende Risiken wie Streiks oder regulatorischen Problemen behaftet ist, wenngleich die Titel aufgrund ihrer Branchenzugehörigkeit von gestiegenen Goldnotierungen profitieren. Sollte einer der beiden kanadischen Produzenten Barrick Gold oder Goldcorp, die mit jeweils 16 Prozent die schwersten Titel im Index sind, ins Wanken geraten, kann auch die Feinunze nichts mehr retten. (Martin Grimm)