Salzburg - Eine gewaltige Urlauberwelle rollte Samstag Richtung Süden. Besonders betroffen war wieder die Tauernautobahn (A10), wo es bereits am Freitagabend vor dem Tauerntunnel Richtung eine Blockabfertigung gab. Am Samstag betrug die Länge der Blechlawine bereits 20 Kilometer, Wartezeiten bis zu vier Stunden mussten in Kauf genommen werden. Mit einer Entspannung war erst am späteren Nachmittag zu rechnen.

Ausgelöst wurde die Reisewelle unter anderem durch den Beginn der Sommerferien in fünf deutschen Bundesländern, im Großherzogtum Luxemburg sowie in einem Teil der Schweiz. Vor dem Tauerntunnel musste man am Samstag in Richtung Süden bereits um 4.39 Uhr 14 Kilometer in der Schlange ausharren, gegen 6.00 Uhr wuchs die Blechkolonne auf 18 Kilometer an und erreichte eine Stunde später 20 Kilometer, so der ÖAMTC.

Appell: Pannenstreifen freilassen

Der Autofahrerclub appellierte an die Autofahrer, den Pannenstreifen unbedingt freizulassen: Oft sei ein Durchkommen selbst für Motorräder äußerst schwierig, Einsatzfahrzeuge hätten stellenweise keine Chance vorbeizufahren. Den Autofahrern wurde empfohlen, auf die ÖBB-Tauern-Schleuse zwischen Böckstein und Mallnitz auszuweichen, wo die Züge an den Reisetagen im Halbstundentakt verkehren. Pkw ohne Anhänger können auch auf die Katschberg Straße ausweichen.

Das lange Warte hatte seine Tücken: Laut ÖAMTC-Stauberater Roman Lugstein mussten vor allem hängengebliebene Pkw im Stau wieder flottgemacht werden.

Durch den starken Ferienreiseverkehr bildete sich Samstagmittag auch am Schweizer Gotthardtunnel Richtung Süden ein Stau von zehn Kilometern Länge, berichtete die dpa. Die Wartezeit betrug fast zweieinhalb Stunden, wie die Verkehrsbehörden mitteilten.

In Geduld üben müssen sich die Reisenden auch am Zoll bei Chiasso. Die Warteschlange vor der Grenze Italiens erstreckte sich am Mittag auf einer Länge von fünf Kilometern. Auch auf der Ausweichstrecke auf der San-Bernardino-Route kam es zu Stockungen. In Richtung Norden standen die Fahrzeuge am Gotthard-Südportal in Airolo am Mittag auf sechs Kilometern Länge.

Auf Frankreichs Autobahnen stauten sich die Fahrzeugschlangen über mehr als 200 Kilometer. Das Nadelöhr befand sich wie in jedem Jahr nach Angaben der Verkehrswacht im Rhone-Tal, wo auf der Strecke an die Mittelmeerküste um Lyon stundenlang Schritttempo angesagt war. Auch in die Normandie und in Richtung Bordeaux ging es kilometerweit nur im Schritttempo voran. (APA)