Frankfurt - Flugreisen werden nach Einschätzung des Airline-Verbandes Barig trotz der Rekordpreise für Treibstoff weiter zunehmen. "Der Luftverkehr wird in den nächsten 20 Jahren weltweit im Schnitt um etwa fünf Prozent wachsen", sagte Generalsekretär Martin Gaebges von der BARIG (Board of Airline Representatives in Germany) der Deutschen Presse-Agentur dpa.

Es gebe zwar Höhen und Tiefen, die Belastungen der Branche seien derzeit aber nicht so groß, wie nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001, die mit einem Konjunktureinbruch zusammengefallen waren. "Der Luftverkehr wächst noch", sagte Gaebges.

"Wie bei jeder Krise Gewinner und Verlierer"

"Wie bei jeder Krise wird es Gewinner und Verlierer geben", sagte Generalsekretär Martin Gaebges von der Barig (Board of Airline Representatives in Germany). Viele Airlines würden derzeit darüber nachdenken, Flugzeuge stillzulegen und die Erträge zu steigern. Billigflieger hätten es besonders schwer, wenn sie die hohen Treibstoffpreise nicht zum Teil in Form von Kerosinzuschlägen weiterreichen könnten. "Der Druck in der Branche wird dazu führen, dass es mehr Zusammenschlüsse gibt", sagte Gaebges. "Es gibt sicher einen Bereinigungsprozess." Einige Fluggesellschaften werde es nach der Krise nicht mehr geben, andere seien dann stärker als zuvor.

Die Verbraucher müssten sich auf höhere Preise einstellen. "Die große Schnäppchenwelle ist wahrscheinlich vorbei." Zwar werde auch künftig mit niedrigen Einstiegstarifen geworben, allerdings würden diese Angebote ausgedünnt. Die Preise seien in den vergangenen Jahren allerdings auch durch die Billigflieger bereits stark gesunken. So koste ein Flug von Deutschland nach New York heute im Vergleich zu 1970 "fast nichts mehr".

Vom Tisch sei nun allerdings die Diskussion über neue Billig-Langstreckenflüge. "Dieser Traum ist geplatzt", sagte Gaebges. Auch wenn einzelne Airlines nun ihre Kapazitäten reduzierten, werde das Flugangebot an den großen Drehkreuzen (Hubs) nicht spürbar eingeschränkt. "Über Hubs wird das Angebot gut bleiben." Einschränkungen drohten eher an kleinen Regionalflughäfen, wenn etwa ein Kunde auf bestimmte Billig-Verbindungen angewiesen sei, um sein Ferienhaus im Ausland zu erreichen. "Das kann schwieriger werden", sagte Gaebges. (APA/dpa)